Finnische Bands, die sich dem psychedelischen Rock in Tradition der Vergangenheit verschrieben haben, gibt es nicht allzu viele. Noch weniger aber wohl solche, die ihre Musik noch dazu in ihrer Muttersprache vortragen.
Eine jener Formationen nennt sich unmissverständlich SEREMONIA und zelebriert förmlich extrem verzerrte, abgefahrene Psycho-Sounds, die von Frontdame Noora Federley auf regelrecht hypnotische Weise vokalisiert werden und von Beginn an nicht nur Magie versprühen, sondern auch eine – keineswegs unangenehme – unterkühlte Atmosphäre.
Zwar würde die Mischung der teilweise in Richtung Space- oder gar Kraut-Rock tendierenden Klänge, die mitunter auch von JETHRO TULL-inspirierten Flötenpassagen unterzogen wird, wie in „Hautakiven Varjossa“, an sich schon ausreichen um von einem gelungenen, weil überaus originellen Album zu sprechen, doch die Auswahl der Vortragsprache lässt „Seremonia“ darüber hinaus auch durch eine mehr als nur üppige Portion Exotik glänzen.
Das Finnische passt auf Grund seiner recht harsch klingenden Ausdrucksweise hier nämlich wirklich perfekt ins Bild, kontrakariert der Gesang doch die phasenweise irgendwie an eine Art schräge „Flower Power“-Ausgabe von BLOOD CEREMONY erinnernde Gangart. Noora lässt durch ihre Ausdrucksstärke zudem auch eine gewisse esoterische Note vernehmen, wobei es durchaus sein könnte, dass die Tracks allesamt in der okkulten Ecke anzusiedeln sind. Auf jeden Fall aber ist das mein persönliches Highlight „Antikristus 666“, das durch die gesprochenen, bedrohlichen Passagen und den magischen, hypnotisierenden Refrain hervorsticht.
Wer sich mit also psychedelischen Sounds anfreunden kann, edle Damenstimmen zu schätzen weiß und etwas Besonderes sucht, ist hier definitiv an der richtigen Adresse!
Kommentare
Sag Deine Meinung!