Eine passende Stilrichtung für dieses Album zu finden, ist leichter gesagt als getan. Von Death über Thrash zu Power Metal Einflüssen ist alles vertreten – nur will das Alles nicht wirklich zusammen fließen. Dazu steigt das Quartett auch noch denkbar schlecht ein mit dem fürchterlichen Titeltrack „Hatecrusher“, dessen Versuch Soulflys rohe und primitive aber dennoch packende Energie und Tribalklänge für sich zu vereinnahmen, schlichtweg gesagt in Dünnpfiff gegipfelt ist. Zum Glück bleibt dieser Griff ins Klo der einzige Ausflug in Nu Metal Gefilde. Es kann also nur noch besser werden. Und in der Tat wird das Songmaterial fortan besser, wobei jedoch kein einziger Song vollständig überzeugen kann. Zu unausgegoren und heterogen wirken die einzelnen Songs, die ständig munter zwischen den Stilen zu wechseln scheinen. Anstatt dass der Eindruck eines einheitlichen Ganzen entsteht, meint man drei unterschiedliche Alben zu hören, die sich tapfer gegen jedwede Symbiose wehren. Stellt Euch vor ihr hört Dark Tranquility und Euer Nachbar bläst Euch gleichzeitig abwechselnd Pantera, Iron Maiden und orchestralen Gothic-Kitsch um die Ohren, so dass ihr nur ein wirres Etwas wahrnehmt. Obendrein haben die Stücke die unangenehme Eigenschaft sich ganz schön lang zu ziehen. Teilweise siechen die Drums vor sich hin und die Riff-Attacken verrecken förmlich im Ansatz, während uninspiriertes Gegrunze das Sahnehäubchen bildet. Einzige Ausnahme in diesem tristen Allerlei ist das Stück „Silent Tears“, das weitestgehend überzeugen kann mit seiner prägnanten Gitarrenmelodie, seinem Stakkato-Riff und den an Dark Tranquility erinnernden Gesang. Der Song geht durchaus ins Blut, bleibt aber die Ausnahme der Regel. Unterm Strich sind die Songs aber einfach zu zerfahren. Die Band wirkt obendrein stellenweise nicht tight genug, fehlt es den Soli an Ausdrucksstärke und langweilt der Gesang einfach über weite Strecken, als das ich hier ein überdurchschnittliches Album erkennen könnte.
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