Aus den Gräbern gehoben wurde das französische Projekt bereits im Jahr 2012 unter dem Titel DEMONIC OATH. Seinerzeit handelte es sich um eine klassische Ein-Mann-Kapelle um den durchaus umtriebigen Kev Desecrator, dessen bekannteste Beteiligung derzeit die Kesselhaue bei DESTRÖYER 666 sein dürfte. In jedem Fall wurde das eigene Baby inzwischen in SÉPULCRE umbenannt und hinsichtlich des Umfangs um Gitarristen, Bassisten und Schlagzeuger aus dem Underground der Bretagne erweitert. Im Backkatalog findet sich bisher lediglich das Demo „Ascent Through Morbid Transcendence“ und eben nun die frische, aber modrig klingende EP „Cursed Ways Of Sheol“.
„Cursed Ways Of Sheol“ arbeitet bar jeglicher Modernität
Schon unter den quietschenden Gitarren des Titeltracks und dem danach folgenden Gemisch aus schwarz verwurzelten Blastbeat-Attacken, fast thrashig wirkenden Sägern und Old-School-Death-Metal-Groove offenbaren SÉPULCRE ohne weiterreichende Überraschungen, was in den nächsten 23 Minuten wohl zu erwarten ist. Dabei riechen die Franzosen mit ihrer okkult anmutenden Atmosphäre spürbar nach Tod und transportieren dies bar jeglicher Modernität. Die Produktion auf „Cursed Ways Of Sheol“ gibt genau so viel her, sodass das Quartett zwar druckvoll aus den Boxen rauscht, hier aber gleichermaßen definitiv kein Lackstift angesetzt wurde.
Gemeinsam mit dem hallenden Geraune von KD ergibt sich eine dichte, von Spinnweben besetzte Kammer, die ohne deren rasende Raffinesse manchmal an SULPHUR AEON erinnert. Auch die britischen LVCIFYRE könnten einem in den Sinn kommen, wenn gleich SÉPULCRE für beide Referenzen deutlich bedächtiger agieren und viel häufiger das Tempo herausnehmen, um den Hörer mit mächtigem Groove zu überrollen. Das fassen sie im neunminütigen Rausschmeißer „Foul Divinity Enthronation“ noch einmal mit allen sich bietenden Facetten zusammen.
Kommt noch ein Langspieler?
Mit ihrer neuen EP „Cursed Ways Of Sheol“ liefern SÉPULCRE in jedem Fall Argumente für ein vollwertiges Album. Wenn es den Franzosen dann gelingen sollte, noch ein wenig vielschichtiger zu agieren, dann steht einem bärenstarken Langeisen nur noch wenig im Weg. Da man sich aber bisher weder mit DEMONIC OATH noch mit SÉPULCRE zu einem Album durchringen konnte, bleibt hier zumindest ein wenig Skepsis.
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