Sepulcher - Panoptic Horror

Review

Manche Bands können ganz einfach beim besten Willen nicht verleugnen, wer ihre großen Vorbilder sind. In diese Kategorie fallen eindeutig auch SEPULCHER, die todsicher mehr als einmal vor allem den alten SLAYER andächtig gelauscht haben. Und so ist ihre zweite Scheibe „Panoptic Horror“ eine feine kleine Hommage an die Altmeister des Thrash Metal geworden, aufgepeppt mit einem passenden Schuss Death Thrash.

Auf deren Spuren sind die jungen Norweger nun nämlich noch intensiver unterwegs als auf ihrem Debüt „Mausoleum Tapestry“. Das gilt für den nostalgischen Sound, dem etwas die Wucht moderner Produktionen fehlt, aber so war das halt damals des Öfteren. Das spürt man deutlich bei Songwriting, Energie und Aggressionspotential. Und das trifft vor allem auch auf den Sänger zu, der die alte Araya-Schule wirklich ziemlich gut beherrscht. Bevor jedoch jetzt einige möglicherweise Schnappatmung bekommen: SEPULCHER machen ihre Sache schon ordentlich bis sogar richtig gut, kommen aber naturgemäß natürlich nicht an die Legende heran.

SEPULCHER wandeln auf den Spuren alter SLAYER

Direkt vom Opener „Corporeal Vessels“ weg tönt es so richtig schön alt und thrashig, das bereitet umgehend richtig gute Laune. Und vor allem die schnellen Parts wie in „Towards An Earthly Rapture“, „Ethereal Doom“ oder aber „Scourge Of Emptiness“ machen richtig Bock drauf, sich einfach gedankenlos ins Getümmel vor der Bühne zu schmeißen.

Manche Songs brauchen leider etwas, um in die Gänge zu kommen. So benötigt z.B. „Towards An Earthly Rapture“ rund drei Minuten, um in Fahrt zu kommen. Und auch „Corrupting The Cosmos“ braucht etwas längeren Anlauf. Der Song bleibt zunächst fest an der Leine, obwohl man ständig das Gefühl hat, SEPULCHER würden eigentlich viel lieber los knüppeln. Aber die Zügel bleiben zunächst angespannt, und das Midtempo steht den Jungs gut. Aber dann gibt es kein Halten mehr, die Leine reißt, Vollgas!

Nostalgisch, intensiv und aggressiv

SEPULCHER sind definitiv auf dem richtigen Weg, das spürt man deutlich. Klar könnten die Jungs manchmal noch besser und vor allem direkter auf den Punkt kommen, und der eine oder andere richtige Nackenbrecher würde ganz sicher auch nicht schaden. Aber dafür wissen alle Rabauken ziemlich genau, wann sie kurz brillieren können, und wann sie einfach mannschaftsdienlich zu spielen haben.

Wer alte SLAYER liebt und mit Death Thrash generell etwas anfangen kann, wird sicher auch an SEPULCHER Gefallen finden. Auch wenn man einer Band mit einem so großen Vergleich ganz sicher nicht immer einen Gefallen tut, schon klar. Dennoch ist „Panoptic Horror“ eine richtig coole Scheibe einer Band geworden, die vielversprechend für die Zukunft ist.

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04.09.2018

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