Septycal Gorge - Scourge Of The Formless Breed

Review

Neues aus dem italienischen Schlachthof – kein Parmaschinken, sondern frische Wurstwaren aus Turin. Ist auch lecker, insbesondere wenn der Geschmack so würzig intensiv ist, wie von SEPTYCAL GORGE zubereitet. Die technisch orientierten Brutal-Death-Metaller reihen sich problemlos in das Schema der italienischen Todesmetal-Kultur ein, legen großen Wert auf instrumentalhandwerklichen Anspruch und donnern sich allen voran in Hochgeschwindigkeit durch ihr Songmaterial. Seit dem Jahr 2004 existiert der Zusammenschluss um Drummer Davide Billia, der unter anderem bei PUTRIDITY geklöppelt hat und seit diesem Jahr auch hinter den Fellen von BEHEADED sitzt.

“Scourge Of The Formless Breed“ ist nun das dritte vollwertige Album der Jungs, die wie bereits angedeutet, klanglich bestens in den südeuropäischen Rahmen um Truppen wie GORY BLISTER oder HOUR OF PENANCE passen. Mit “Living Torment Of The Sleeping God“ macht das Quartett nicht viel Aufhebens um Intro oder Ähnliches, sondern hämmert nach kurzer, gesampleter Düsternis mit Urgewalt drauf los. Dabei markiert das Ganze allerdings keineswegs prolliges Geboller ohne Sinn und Verstand, viel mehr verfügen die beiden Gitarristen Los und Diego Riccobene über das nötige Feingefühl, messerscharfe Riffs in ebendiese monströse D-Zug-Dynamik einzubringen und im Songkonstrukt problemlos bemerkbar zu machen.

Die durchaus eintönigen Growls von Frontmann Mariano Somá tragen dann manchmal wohl ein wenig dazu bei, dass SEPTYCAL GORGE selten einmal die Bindung zu ihrer Musik verlieren und etwas Füllmaterial mit einkochen. Nichtsdestotrotz erscheint es unterm Strich doch bemerkenswert stark, wie es der Platte trotz diesem irrwitzigen Speed gelingt, weitgehend spannend zu bleiben. Umso mächtiger wirkt dann das überraschende Stück “Deeds Of Eternity“, das sich relativ schnell als bärenstarke Brutalo-Walze entpuppt und diesen Charakter bestens zur Geltung bringt.

So bleibt mit “Scourge Of The Formless Breed“ ein durchweg gutes Album, dass sich zwar mit Größen der Szene messen lassen darf, aber nicht über die komplette Länge mit deren Niveau mithalten kann. Dennoch absolut lohnenswertes, schweres Gerät!

06.10.2014
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