Titanen sind in der griechischen Mythologie jene Wesen, die noch viel früher als die klassischen Götter auf der Erde weilten. Sie dienen noch immer als Sinnbild für die Unerschütterlichkeit der Elemente. Dabei wurden die Titanen oftmals verehrt und verbreiteten gerne auch Furcht und Schrecken. Eben jenen Schrecken spiegeln SEPTICFLESH in ihrem inzwischen neunten Langeisen wider. „Titan“ ist ein dunkler, gefährlicher, epischer und komplexer Brocken symphonischen Death Metals, welcher die Band auf einem ganz neuen Level ihres Schaffens zeigt und den auf „Communion“ oder „The Great Mass“ eingeschlagenen Weg weiter verfolgt.
Bereits im Herbst letzten Jahres konnte ich bei meinem Studiobesuch in Prag einen kleinen Einblick in den Entwicklungsprozess von „Titan“ bekommen, doch was als endgültiges Ergebnis das Licht der Welt erblickte, übertrifft die eh schon immense Erwartung. Bereits der Opener „War In Heaven“ fordert den Hörer gleich zu Beginn mit seinen ausgefeilten Orchesterpassagen heraus, um in einem majestätischen Höhepunkt zu enden. Dabei schaffen die Hellenen zu jeder Zeit gekonnt den Spagat zwischen Aggressivität, Härte und Epik, ohne auch nur einmal langweilig oder vorhersehbar zu wirken. Seien es die härteren Stücke wie „Burn“ oder „Order Of Dracul“ oder doch lieber die symphonischere Ausrichtung wie in „Confessions Of A Serial Killer“, SEPTICFLESH überzeugen zu jeder Sekunde mit dem richtigen Feingefühl für Dramatik und Spannung. Dabei wird auch besonders die unterschiedliche Herangehensweise zwischen Metal und klassischer Musik im Songwriting sichtbar.
Doch dies ist alles nichts gegen die Dreifaltigkeit, welche „Titan“ im Mittelteil mit „Prototype“, „Dogma“ und „Prometheus“ bietet. Diese drei Stücke sind es nämlich, die mit als das Beste gelten dürfen, was das Quartett jemals komponiert hat. Besonders „Prometheus“ besticht in seinen über sechs Minuten mit einer Vielzahl an musikalischen Raffinessen und einem unbeschreiblich grandiosen Spannungsbogen. Dabei spielt es aber keine Rolle, ob die Basis eines Songs aus einem klassischen Riff besteht oder einem orchestralen Ansatz folgt; jede einzelne Komposition entwickelt ihre ganz eigene Aura und fesselt so den Hörer unweigerlich in einem Kosmos der Dunkelheit. Sei es das Prager Filmharmonie Orchester, der Kinderchor oder die Gitarren- und Schlagzeugarbeit: Jede dieser Komponenten verschmilzt auf „Titan“ zu einer homogenen Einheit, welche all das bündelt, wofür SEPTICFLESH schon immer standen. Orchestraler Death Metal in Reinkultur.
Kurz gesagt ist „Titan“ nicht weniger als ein wahres Meisterwerk geworden, das SEPTICFLESH in ihrem Olymp zeigt. Jede dieser zehn Kompositionen trifft ins Schwarze, was dieses Langeisen ganz eindeutig zu einem der heißesten Anwärter für den Titel „Album des Jahres“ macht.
Hellenen schreibt man mit zwei L! Kommt von HeLLas.
Die olle Helene schreibt man allerdings weierhin mit einem L.
Ansonsten Super Kritik! Freue mich schon aufs Album!
Und Heft schreibt man mit einem F.
Eins meiner ersten Alben und es haut mich immer noch jedes mal aufs neue um! Einfach mega
… Wertung vergessen