SEPTICFLESH können inzwischen auf eine lange Schaffensphase zurückblicken und haben 2008 mit Ihrem Reunion-Meilenstein “Communion“ ein erstklassiges Werk veröffentlicht, welches seinesgleichen sucht. Nun steht drei Jahre später mit “The Great Mass“ der Nachfolger in den Startlöchern. Dabei könnte sich der Titel sehr wohl auf die große Menge an zu vernehmenden Orchester- und Chor-Mitglieder beziehen, denn diese ist wirklich beeindruckend. Die Frage ist nur: Können die Griechen die Qualität und Genialität von “Communion“ halten?
Um es schon vorab zu verraten: Ja, sie schaffen es! Das von Peter Tägtgren produzierte Epos ist ein wahrer Ohrenschmaus, welches sich in den düsteren Sphären des Dark Metal heimisch fühlt. SEPTICFLESH schaffen es wieder einmal mit Leichtigkeit, orchestrale, klassische Arrangements mit ihrer unverkennbaren Note der Finsternis zu mischen. Dabei fallen die Veränderungen im Sound eher maginal aus. Jedoch sticht besonders die weitaus organischere Integration verschiedener klassischer Elemente heraus, die unweigerlich dazu beitragen, dass man sich wie in einem Horrorfilm fühlt. “The Great Mass“ ist um einiges epischer und orchestraler angelegt als seine Vorgänger, was einen dieses Brett nur mit mehreren intensiven Hördurchgängen wirklich erfassen lässt. Mit jedem Mal entdeckt man neue Elemente und das Album wächst maßgeblich und kann sich immer weiter entfalten.
Auch wenn es gelegentliche Ausflüge in schnellere Tempogefilde gibt, so gewinnen SEPTICFLESH ihre Energie eindeutig aus der Atmosphäre und ihrem einzigartigen Gefühl für Groove, was “The Great Mass“ sehr dicht und unheilvoll aus den Boxen schallen lässt. Zwar fehlen eindeutige Hits, allerdings bewegen sich alle Kompositionen durchweg auf so hohem Niveau, dass dies nicht weiter ins Gewicht fällt. Abwechslung wird auch gerade in Bezug auf den gesanglichen Aspekt gelegt, sodass besonders die cleanen Vocals von Gitarrist Sotiris authentischer und natürlicher wirken und den Kontrast zu den abgrundtiefen, gallespukenden Growls von Frontmann Seth noch intensivieren.
Der Opener “The Vampire Of Nazareth“ öffnet mit seinem beklemmenden Anfang langsam die Tore in diese morbide musikalische Welt, nur um sich dann wie ein gewaltiges Gewitter zu entladen. Im Gegensatz dazu brechen Stücke wie “A Great Mass Of Death“ oder “Pyramid God“ direkt über einen herein und erzeugen unheilvolle Bilder im Kopf des Hörers. Natürlich blicken die Griechen nicht nur nach vorne, sondern lassen auch Ihre eigene Vergangenheit Revue passieren. So könnte beipielsweise “Five-Pointed Star“ auch sehr gut auf “Sumerian Daemons“ stehen, während “Rising“ an die Glanztaten von “Communion“ erinnert. Mit dem rhythmisch und etwas untypisch abgefahrenen „Mad Architect“ übertreffen SEPTICFLESH sich nochmal selbst und bilden mit “Therianthropy“ einen verträumten und extrem melodischen Ausklang, welcher ein wenig Hoffnung in dieses düstere Kopfkino bringt.
SEPTICFLESH haben ihren eingeschlagenen Kurs konsequent weiterverfolgt und erreichen nun ihren bisherigen Höhepunkt. “The Great Mass“ ist eindeutig ein Highlight des Jahres und birgt eine gewaltige Suchtgefahr in sich. Zugreifen!
Bin ehrlich gesagt enttäuscht von diesem Album.
Die Band hatte in den 90ern durchaus einige sehr gute Alben veröffentlicht, aber dieses hier ist mir einfach zu konfus.
Es werden zu viele Stilrichtungen in einen Topf geschmissen, verührt und mit unendlich viel Bombast zugekleistert.
Das wirkt auf mich einfach nur bis ins Letzte kalkuliert und es packt mich einfach nicht. Die Atmosphäre ist kalkuliert. Alles wirkt eher wie die mathematisch umfangreichste Kombination von allen möglichen Stilelementen. Aber das resultiert dann trotzdem nicht in wirklich guter Musik.
Alles ist viel zu aufgesetzt symphonisch. Frauenvocals werden drangeklatscht und wirken eher so als ob man überlegt hätte: „Ach ja, da könnte man noch die obligatorischen female vocals reinnehmen, dann haben wir auch noch Gothic Metal drin“. Dann noch Dimmu Borgir rein, Filmmusik, Death-Metal der alten Tage, klassische Heavy-Metal vocals und und und und …. ZUVIEL!
Produktion ist top – aber die Seele fehlt…
Ich finde es einfach richtig gut, diese Band enttäuscht einfach nie!
Für mich die mit Abstand beste Veröffentlichung auf dem Sektor Symphonic Death.
Kann da nichts wirres erkennen. Das ist für mich eher bei Fleshgod Apokalypse der Fall. Da klingt die Verbindung von Death und Symphonic oft erzwungen.
Hier ist es zumindest für meine Ohren komplett anders. Beises ergänzt sich in Vollendung.