Wieder einmal findet eine CD von Holy Records den Weg in meinen Wechsler und wieder einmal blicke ich verwirrt um mich, klingen die Vocals doch ganz genauso, wie bei den letzten CDs, die ich von diesem Label gehört habe… Die Promo-CD-Beilage hält sich diesmal etwas zurück und hält es zum Glück nicht für nötig, irgendeinen neuen und völlig aussagelosen Stil zu erfinden, der diese Band von anderen abheben soll. Stattdessen wird größenwahnsinnig gesagt, Septic Flesh würden Moonspell, Therion und Paradise Lost, schwach und blaß dastehen lassen. Angesichts dessen, was mir aus den Boxen entgegenschallt, kann ich mir ein Grinsen nicht verkneifen: Septic Flesh lassen wohl eher selbst die aktuellen Releases von Paradise Lost und Moonspell als Meilensteine dastehen!Auf A Fallen Temple findet sich atmosphärischer Doom Metal ein mit den bei dieser Plattenfirma schon gewohnten geblubberten Death-Growls. Dazu gesellen sich ausdruckslose cleane Vocals und irgendetwas gequiektes weibliches, was eher an eine Maus erinnert denn an eine Sängerin, die mittlerweile bei Virgin Records ihre Solo-Karriere einläutet. Eigentlich ist alles vorhanden, was eine gute CD ausmachen sollte: Unterschiedliche Vocals, atmosphärische Keyboards und Gitarren, durchdachte und recht abwechslungsreiche Songs. Doch kann auch bei dieser Band der Funken nicht so ganz überspringen. Der Vergleich mit Paradise Lost trifft stellenweise zu, nur schaffen es Septic Flesh in keinster Weise, diese Legende auch nur zu kopieren und wann immer die Eigenständigkeit durchbricht, beginnt sich Langeweile auszubreiten und man wird nur aus dem Tiefschlaf geweckt, wenn die Sängerin wieder einmal versucht, einige Gläser zum Splittern zu bringen… Das ganze klingt ganz nett, ist aber zu belanglos, um ein weiteres Reinhören oder gar einen Kauf zu rechtfertigen.