Sentry - Sentry

Review

Galerie mit 17 Bildern: Sentry - Keep It True XXIV 2024

Mit dem Headbangers Open Air 2018 und dem Tod von Mark Shelton endet die Geschichte von MANILLA ROAD. Im April 2019 stehen die verbliebenen MANILLA-ROAD-Musiker mit ehemaligen Weggefährten von Shelton auf der Bühne des Keep It True in Lauda-Königshofen. Der Spirit auf der Bühne sorgt dafür, dass sich um Sänger Bryan „Hellroadie“ Patrick, Bassist Phil Ross und Drummer Andreas „Neudi“ Neuderth eine neue Band mit dem Namen SENTRY formiert. Vervollständig wird die Band durch einen Wegefährten von Drummer Neuderth: Eric „Kalli“ Kaldschmidt (ROXXCALIBUR, JAMESON RAID) übernimmt die Gitarre und bei dieser Konstellation quasi die Rolle von Shelton bei SENTRY. Bereits die 2-Track-Demo sorgt für interessierte Rückmeldungen. Können SENTRY die hohen Erwartungen erfüllen?

Die letzte MANILLA-ROAD-Besetzung bildet die Basis für SENTRY

Logisch geht es um Epic Metal und das bei einem Sänger Namens Patrick die Vocals an MANILLA ROAD erinnern, versteht sich ebenfalls von selbst. 20 gemeinsame Jahre mit Shelton hinterlassen ihre Spuren. Intros gehören zum MANILLA-ROAD-Repertoire, anschließend kommt „Dark Matter“ mit einem ordentlichen Vorschlaghammer aus den Boxen. Der Gesangspart von Shelton fehlt, sodass de Vocals wie auch die Instrumente druckvoll hämmern und der Song insgesamt sehr bissig wirkt. Knapp sieben Minuten „The Haunting” versprühen deutlich mehr MANILLA-ROAD-Vibes. Eine galoppierende Nummer, wo nicht nur der Refrain mit seiner Dynamik zu überzeugen weiß. Patrick zeigt gesanglicher Variabilität und gegen Ende der Nummer legt er die Tonart auf Bass.

Ob „Heavensent“, „Valkyries (Raise The Hammers)“ oder „Awakening“: episch erhaben reihen die Protagonisten Track an Track, welche aber keine MANILLA-ROAD-Plagiate sind. SENTRY wirkt eigenständig und liefert die notwendige Würze für die epische Metal-Suppe. Akustikgitarren, hämmernde Riffs, mehrstimmiger Gesang und eingängige Melodien, aber auch Kauz mit Tempo, wie zum Beispiel bei „Awakening“, gibt es auf die Ohren. Epic-Metal-Herz was willst du mehr?

Hatten wir schon Epic Doom? Wenn ein Song „Black Candles” heißt und Epic-Doom-Einflüsse aufweist, dann sind die Assoziationen zu CANDLEMASS zwangsläufig. Die ausufernde Saitenarbeit erinnert in Teilen aber auch an zum Beispiel die jungen BLACK SABBATH. Haben SENTRY noch mehr zu bieten? „Raven’s Night” mit gemächlichem, balladeskem Einstieg, der nach circa zwei Minuten explodiert und sich zu einer bärenstarken, abwechslungsreichen Nummer entwickelt, wäre zu nennen.

An wen die Musiker bei „Funeral“ gedacht haben werden, dürfte bei der Geschichte von SENTRY auf der Hand liegen. Mit den Gedanken an Mark Shelton schleichen sich SENTRY andächtig aus dem Album. Eigentlich. Das SENTRY „Incarnation Of Evil” vom 1988er CANDLEMASS-Klassiker “Ancient Dreams” covern, passt wie die berühmte Faust aufs Auge. SENTRY sind SENTRY und nicht MANILLA ROAD.

SENTRY lösen sich von MANILLA ROAD

Das bei der Bandbesetzung eine gewisse Erwartungshaltung vorherrscht, dürfte den Protagonisten klar sein. Dieser Erwartungshaltung erfüllen SENTRY mit Bravour. Der Schatten von MANILLA ROAD ist deutlich zu erkennen, aber genauso ist dieser Schatten bei vielen weiteren Epic-Metal-Bands zu sehen und zu hören. Die Vocals schlagen die Brücke zur Vergangenheit, wobei Patrick 2024 deutlich griffiger und bissiger daherkommt als zuletzt auf der „To Kill A King“. Wer auf epischen Metal steht, bekommt bereits früh im Jahr ein Highlight serviert. Eine Frage bleibt noch: Wann wird das Quartett für das Headbangers Open Air oder das Keep It True bestätigt?

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23.02.2024

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2 Kommentare zu Sentry - Sentry

  1. blackthrash sagt:

    sehr geile Scheibe!

    9/10
  2. Salems Witch sagt:

    Dem schließe ich mich an. Klasse Debüt LP. Mark wäre stolz drauf.