Sentient Ignition - Enthroned In Gray

Review

SENTIENT IGNITION nennen das sonnige San Francisco ihr Zuhause. Ihre Wurzeln liegen aber unter anderem in der Schweiz. Mit „Enthroned In Gray“ legen sie jetzt ihr Debüt vor, das rund 45 Minuten ziemlich melodischen Progressive Death bietet.

Los geht es mit einem Streicher-Intro, das sich über die knapp zwei Minuten Spielzeit zu einem recht epischen Orchesterstück mausert, welches durchaus auch an Filmmusik erinnert. Der Titeltrack „Enthroned in Gray“ ballert anschließend gleich ziemlich los. Der Song zeigt aber auch schon eindeutig, dass es auf dem Album recht melodisch zugehen wird. Es gelingt SENTIENT IGNITION dabei wirklich gut, diese Passagen mit den harten und progressiven Teilen unter einen Hut zu bringen. Wo die Übergänge bei manchen Bands oft verhackstückt klingen, wirken sie hier organisch. Daran wird sich auch im weiteren Verlauf des Albums nichts ändern.

Gesanglich wechseln sich tiefe und höhere Growls, letztere könnte man schon auch als Screams bezeichnen, ab. Etwas Klargesang mischt sich auch ab und an darunter, wird ab sparsam und auch nur an den dafür passenden Stellen eingesetzt. Von den Melodien mal abgesehen überzeugen vor allem die wirklich schnellen Parts, wo man von den Drums fast überrollt wird. Es fällt außerdem auf, dass sich ab und zu schon sehr technische Stellen mit einschleichen. Und tatsächlich werden SENTIENT IGNITION mancherorts auch als Technical Death bezeichnet. Diese Parts sind natürlich erstmal ein wenig schwieriger zugänglich als die eingängigeren Passagen, davon sollte man sich aber nicht abschrecken lassen, denn ihre Wirkung ist nicht zu unterschätzen.

SENTIENT IGNITION zeigen sich stark im Songwriting

Der wirkliche Zugang zu „Enthroned In Gray“ ergibt sich also erst beim zweiten Durchlauf, was aber nicht als Nachteil verstanden werden sollte. Dagegen gibt es aber schon noch ein paar Ecken, wo Luft nach oben ist. Ein wenig druckvoller könnte es zum Beispiel manchmal zugehen, und mit zunehmender Spielzeit scheint das Album an Härte einzubüßen. Mit der Länge der Songs haben es SENTIENT IGNITION dann ab und zu auch etwas zu gut gemeint. Langweilig wird es zwar nicht, aber das ein oder andere Stück hätte dann doch etwas knackiger sein können. Insgesamt trotzdem ein wirklich gutes Ergebnis, das, was das Songwriting betrifft, eigentlich garnicht nach einem Debüt, sondern schon sehr ausgereift klingt. Diese Tatsache lässt vermuten, dass da künftig noch einiges kommen könnte.

25.06.2017

headbanging herbivore with a camera

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