Sentient Horror - Rites Of Gore

Review

SENTIENT HORROR sind eine der aktuell besten Stockholm-Sound-Bands, die nicht aus Schweden ist. Außerdem sind sie die beste Band, die nicht aus Schweden, jedoch aus Stockholm ist. ‘Hä? Hat der jetzt zu oft den Grabesstaub auf seinen alten ENTOMBED-Platten geschnüffelt?’, fragt ihr euch jetzt sicher. Hat er bestimmt, aber er ist noch bei Sinnen. Denn SENTIENT HORROR kommen aus Stockholm, New Jersey und spielen natürlich altmodischen Death Metal, der so auch von schwedischen Originalen wie DISMEMBER, CARNAGE und GRAVE hätte stammen können. Selbstverständlich ist das aktuell ein ziemlich überranntes Genre. Dennoch haben SENTIENT HORROR auf sämtlichen ihrer bisherigen Veröffentlichungen beweisen können, dass sie diesen Stil perfekt beherrschen und mit einer beeindruckenden Unterhaltungskraft darbieten können. So auch auf ihrem nunmehr dritten Album “Rites Of Gore”.

Dem Teufel sei Dank gibt es SENTIENT HORROR!

Nein, wirklich. Wer es simpel, aber effektiv mag, kommt hier voll auf die Kosten. Das von Schweden-Legende Dan Swanö (EDGE OF SANITY und dreitausend weitere) besorgte Mastering trägt ebenso zur Linientreue bei wie das schicke Juanjo-Rosado-Artwork. SENTIENT HORROR sind Death Metal as fuck und das ist auch gut so. Auf “Rites of Gore” sitzt jeder Break, jeder Groove und jedes Lick und genau das hebt die Band aus der Masse hervor: Ihr Songwriting ist zwar eine Eins-A-Schnittmenge aus allen bereits genannten Bands, aber auch richtig, richtig gut. Besonders in der Mitte des Albums haben SENTIENT HORROR mit dem Titelsong, “Splitting Skulls” und dem fiesen “Descend To Chaos” drei formidable Abrissbirnen hoher Güteklasse platziert.

Darüber hinaus muss man unbedingt Sänger und Gitarrist Matt Moliti erwähnen. Nicht nur, dass sein Gessng wunderbarerweise fast genauso klingt wie der des jungen Dan Swanö selbst; er setzt mit seinen flotten und melodischen Gitarrensoli einen interessanten Kontrapunkt zum Uffta-Gebretter der Songs. Insgesamt muss aber auch festgehalten werden, dass SENTIENT HORROR auf ihren ersten beiden Scheiben etwas mehr Hits versteckt hatten und “Rites Of Gore” in wenigen Momenten die Widerhaken fehlen. Zudem ist der Sound dieses Mal ein winziges My zu muffig geraten und war auf “Ungodly Forms”, “Morbid Realms” und der nicht zu verachtenden “The Crypts Below”-EP überzeugender.

Good Friendly Violent Fun mit “Rites Of Gore”

Klar, wer nach den jüngsten Schlachtfesten von LIK, DEMONICAL und Co. Schon übersättigt ist, braucht “Rites Of Gore” vielleicht nicht zwingend. Grundsätzlich aber gilt, dass SENTIENT HORROR ein Muss für alle Fans des schwedischen Death-Metal-Sounds sind und ihr neuestes Werk erneut die akustische Gehirnschleuder ist, die wir uns doch alle von einer solchen Genre-Platte wünschen.

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15.04.2022

Redakteur | Koordination Themenplanung & Interviews

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1 Kommentar zu Sentient Horror - Rites Of Gore

  1. Vlad_the_Impala sagt:

    Es ist halt einfach so dieses Spaß-Level, die ganze Zeit, ganz weit oben. Vollkommen Wurscht, was deine intellektuellen und eloquenten Freunde von dir denken. 😀
    SO geht für mich effektives Songwriting (bei zweckdienlicher Soundkulisse).. Ich mag diese Band. 🙂

    9/10