Sentenced - Buried Alive

Review

SENTENCED verabschieden sich. Für immer. Nach dem 2005 erschienenen letzten Studioalbum „The Funeral Album“ liegt nun mit „Buried Alive“ die erste Live-DVD und gleichzeitig das unwiderruflich letzte Lebenszeichen der verhinderten Selbstmörder vor, die bei ihrem Abschiedsgig im heimischen Oulu noch einmal all das zum Besten gaben, was ihre musikalische Entwicklung in den letzten 16 Jahren so faszinierend und so einzigartig gemacht hat.

Nicht weniger als 27 Songs aus allen Alben der Bandgeschichte stehen auf dem Programm, die die fünf Finnen ohne allgemein großen Schnickschnack zelebrieren, und sich dabei noch einmal herrlich melancholisch in die Herzen aller Fans rocken. Spärlich eingesetzte Pyros und einige Zweige und vertrocknete Äste untermalen dabei beeindruckend die düstere Stimmung der Musik. Positiv fällt auch auf, dass die technisch brilliante Aufnahme mit exzellenter Soundqualität tatsächlich zu 100% live sein dürfte, denn dass Ville manchmal ein wenig unsauber klingt und Miika bei seinen Soli mal daneben greift, trägt zum Live-Feeling ungemein bei. Natürlich ist klar, dass dabei jedoch die Mundharmonika bei „Despair-Ridden Hearts“ und einige Keyboardpassagen z.B. vom Band kommen.

Highlights des Abends sind ohne Frage Villes ergreifender, sprachloser Moment während der Ankündigung zum letzten Song der Show „End Of The Road“, der künstliche Schnee während „No One There“, der Gastauftritt von Taneli Jarva, der seinen Cousin Miika während dem Gitarrensolo von „Northern Lights“ umarmt, und der hektische Schnitt und die Lichtshow während dem furiosen Opener „Where Waters Fall Frozen“.

Dieses Konzert, für die Ewigkeit auf DVD gebannt, zeigt eindrucksvoll, dass es keine andere Band schafft, derart mühelos schmissige Gitarrenmelodien, unwiderstehlich treibendes Drumming, die markant-charismatischen Vocals eines Ausnahmesängers wie Ville Laihiala und diesen bitterbösen finnischen Humor zu einem stimmigen Gesamtbild zusammenzufügen. Grandios!

Auf der Bonus-DVD befindet sich neben sämtlichen Musikvideos der Band, dem mit finnischem Humor gespikten Making-Of zu „Ever-Frost“, zwei ausführlichen Interviews mit Lopakka, Laihiala und Jarva sowie Tonnen an Aufnahmen während der „The Funeral Tour“ auch noch eine unterhaltsame Photo-Gallery.

Das ist wahrlich ein Abschied mit Würde und Stil. R.I.P. Wir werden euch vermissen.

08.07.2007
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