SEMISTEREO aus den Niederlanden liefern mit “Welcome, You Knight“ ihre zweite selbstproduzierte EP ab, deren Produktionsqualität sich aber dennoch sehen lassen kann und sich vor Label-Veröffentlichungen nicht verstecken muss. Musikalisch bietet das Quartett eine ganz eigene Mixtur aus Progressive-, Alternative- und Postrock, deren technischer Anspruch hoch ist; das instrumentale Können der Musiker ist ohne Zweifel gegeben.
“Welcome, You Knight“ besteht aus sechs Songs; der Opener “Pedestal“ beginnt ruhig und fließt dahin, bis dann die Gitarren einsetzen und es härter zugeht. Auch die anderen Songs wechseln gekonnt zwischen härteren und ruhigen Passagen; meist wird, ähnlich dem Opener, ruhig begonnen, verfrickeltere Teile werden von eingängigeren abgelöst; die experimentelleren Instrumentalpassagen nehmen viel Raum ein und werden dann aber wieder unvermittelt von Sänger Martijns Stimme durchbrochen. Diese ist auch ein Kritikpunkt, da ich persönlich sie als zu wenig einprägsam und zu wenig abwechslungsreich empfinde. Bei “EUTS“ allerdings, dem letzten Stück auf “Welcome, You Knight“, kommt Martijn mehr aus sich heraus und seine Stimme klingt kräftiger.
Musikalisch und technisch gesehen gibt es also wirklich nichts zu meckern, allerdings geht meiner Ansicht nach allgemein die Atmosphäre ein wenig unter – Welcome, You Knight“ ist besonders für Liebhaber experimentellerer und anspruchsvoller Musik fernab von Genregrenzen ein Hörgenuss und auch, wie erwähnt, gut produziert, aber es entstehen keine wirklichen Emotionen beim Hörer. Wer darauf weniger Wert legt, sollte SEMISTEREO aber auf jeden Fall mal antesten, die Songs sind zum freien Download auf der Website verfügbar.
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