Datura ist der Oberbegriff für die Familie der Stechäpfel, und durch Kiffen der Stechäpfel-Blätter haben sich einige Indianerstämme früher ordentlich die Lichter ausgeschossen. Das ist das äußerst interessante Ergebnis einer Internet-Suche über Semen Datura. Über die Band, die nun mit „This Love is Dead“ ihr Debüt bei CCP Records veröffentlicht hat, weiß ich trotz Bandhomepage (www.semendatura.com) und Info-Flyer lediglich, daß sie aus deutschen Landen stammen und aus vier Herren und einer Dame bestehen (laut Flyer übrigens noch aus einer Keyboarderin, die im Booklet keine Erwähnung findet). Zur Musik: „This Love is Dead“ bietet zweistimmig vorgetragenen Gothic Metal im Wechsel mit für diese Mischung überraschend aggressiven Black-Metal-Parts, wobei Sänger und Gitarrist Daniel Förster den Spagat zwischen klarem, pathetischen Gesang und Kreischen ohne stimmliches Abschwächeln meistert. In den zweistimmigen Passagen wird er von Sängerin Teresa unterstützt, was dann allerdings für meinen Geschmack den Schwülst-Faktor etwas zu sehr in die Höhe treibt. Die BM-Parts sind wie schon erwähnt überraschend aggressiv und angenehm Keyboard-arm, aber in sich leider ziemlich vorhersehbar. Songs wie „Rabenmensch“ oder „Quellen“ gehen zwar richtig gut nach vorne los, als überragend würde ich sie allerdings nicht bezeichnen. Semen Datura haben eigentlich nicht viel falsch gemacht, aber trotzdem spricht mich „This Love is Dead“ auch nach dem x-ten Hördurchgang einfach zu wenig an.
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