Der Name SELF INFLICTED VIOLENCE impliziert nicht gerade, dass die Engländer Fröhlichkeit vermitteln zu versuchen. Es überrascht also kaum, dass es sich bei „A Perception Of Matter And Energy“ um ein Album handelt, welches ohne weiteres in den depressiven Black Metal eingeordnet werden kann – verwunderlich dagegen ist allerdings etwas anderes, doch dazu später mehr.
Die beiden Briten zeigen von Beginn an, wie sie sich ein emotionales Album vorstellen, dass gänzlich im Licht der eigenen Verzweiflung steht. Wütende Ausbrüche sind nicht vorhanden, viel mehr bestimmt ein treibendes, aber stark gedrosseltes Tempo das Geschehen. Wirklich herausragend sind die Melodien und Riffs, welche SIV eben nicht bis ins Endlose ausdehnen, sondern wohlklingend variieren, sodass der Hörer in ihnen versinken kann, aber nicht von ihnen in den Schlaf gewiegt wird. Hinzu kommt, dass es wirklich fesselnd ist, was auf „A Perception Of Matter And Energy“ passiert. Die Drums im Hintergrund haben kaum mehr als den Status des nötigen Beiwerks, aber die Gitarren fressen sich nur so ins Hirn und da bietet kein Song eine Ausnahme. Die Schreie, die sich immer wieder mal in den Vordergrund drängeln, geben das I-Tüpfelchen ohne wirklich besonders zu sein – aber einfach passend. Die nebulöse Produktion tut ihr übrigens, um dem Ganzen neben der Emotionalität noch einen kleinen mystischen Touch zu verabreichen, der übrigens äußerst passend ist.
Und jetzt sind wir auch bei dem Punkt des Verwunderlichen. In letzter Zeit habe ich wenig Black Metal der depressiven Schule gehört, der mir gefallen hat, ohne dabei wirklich auszubrechen. Der Fluch der Eintönigkeit vieler Kombos hat SIV verschont, sodass ihr Debüt mehr oder weniger aus dem Nichts kommt und mich fest im Griff hält. „A Matter Of Perception And Energy“ sollte von jedem Depri-Jünger definitiv gehört werden und ich wage mal zu behaupten, das Dargebotene kommt mit einer Überzeugungskraft, wie es nur wenig zu erschaffen vermögen.
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