SeelenWalzer - Totgeglaubt

Review

Schon Anfang des letzten Jahres sickerte es ein wenig durch, dass RICHTHOFEN unter dem Namen SEELENWALZER zurück sind und mit „Totgeglaubt“ ein Debüt veröffentlicht haben. Dank Massacre Records gibt es dieses jetzt mit zwei neuen Songs auch als physische Version zu erwerben.

Andy Classen hat mit Bassist Gernot Leinert und Schlagzeuger Sanjai Shah Hausschild die beiden Mitglieder des RICHTHOFEN-Debüts „Seelenwalzer“ zusammengeholt und auch Dirk Weiss war als Sänger im Gespräch. Dieser wollte sich lieber auf die WARPATH-Reunion konzentrieren und SEELENWALZER haben mit Alexander Schmied, ehemals MOR DAGOR u. a., einen neuen Sänger gefunden.

SEELENWALZER knüpfen an „Seelenwalzer“ an

SEELENWALZER knüpfen mit „Totgeglaubt“ an das RICHTHOFEN-Debüt „Seelenwalzer“ an. Beide Alben klingen schön dreckig, während „Helden der Zeit“ seinerzeit etwas zu glatt produziert war. Auch Alexander Schmied schafft es, in Dirk Weiss‘ Fußstapfen zu treten und liefert eine fast so psychopathische Gesangsperformance ab wie der Hamburger vor über 20 Jahren. Oft bemerkt man kaum einen Unterschied zwischen den beiden Frontmännern.

Musikalisch könnte man SEELENWALZER als weitere Neue Deutsche Härte abtun, bedienen sie doch immer wieder den stumpfen Marschrhythmus dieser Richtung, doch verarbeiten sie dieses Mal überraschend viele Einflüsse und Ideen. Auch von den Texten her bearbeitet man ein wahnsinnig großes Spektrum von dem Leben in einem kleinen Dorf bis hin zur Wasserleiche. Lasst euch selbst überraschen, denn die eine oder andere Perle lässt sich erst nach einigen Umdrehungen des Albums finden.

„Totgeglaubt“ fehlt der rote Faden

„Totgeglaubt“ fehlt etwas ein roter Faden. 16 Songs plus Intro und Outro sind etwas viel und ein paar Songs kann man unter „ferner liefen“ verbuchen. Generell wird die Scheibe wieder polarisieren, aber das hat die Band auch schon vor 20 Jahren. Des Weiteren braucht das Album viele Durchläufe, damit man es ansatzweise verstehen kann. Fans von RICHTHOFEN sollten auf jeden Fall zugreifen, Freunde der Neuen Deutschen Härte wenigstens mal reinhören. Sperriger als der Durchschnitt des Genres ist „Totgeglaubt“ auf jeden Fall, damit aber auch progressiver und lohnender.

10.06.2019
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