Secrets Of The Sky - To Sail Black Waters

Review

Das Full-Length-Debüt der US-amerikanischen Formation SECRETS OF THE SKY bietet vier überlange Kompositionen mit einer Gesamtspielzeit von knapp 41 Minuten. Der Sechser aus Oakland bewegt sich dabei im Bereich zwischen Doom und Experimental Metal, wobei es von Seiten des Gesangs sowohl in Death- und Black-Gefilden, als auch in Post-Sphären zu Werke geht. Entsprechend erinnern SECRETS OF THE SKY hier und da an NEUROSIS oder auch HANGING GARDEN, während in den deutlich fragileren Momenten auch Parallelen zu Bands wie ALCEST, HERETOIR & Co zu erkennen sind.

Der Opener „Winter“ nimmt nach unheilvollem Gitarrenintro mächtig Fahrt auf und lärmt mit zähem Riffing und heißerem Gekreische aus den Membranen. In der Folge pendelt der Track zwischen düsteren, minimalistisch instrumentierten Clean-Passagen und aggressiveren Parts, wobei ich die recht häufig bemühten Black-Metal-Screams allerdings gelegentlich als etwas störend empfinde, da sie dem ruppigen, dissonant-melodischen Gitarrenfundament für mein Dafürhalten keine zusätzliche Tiefe verleihen können. Und auch im weiteren Verlauf stellen sich die Vocals als Hauptproblem dieses Silberlings heraus. Nicht nur dass der Gesang produktionstechnisch an einigen Stellen zu sehr im Vordergrund steht, auch insgesamt wollen sich die Growls und Screams von Frontmann Garett Gazay nicht so recht ins Klangbild einfügen – was allerdings nicht für seine Clean-Stimme gilt. Die nämlich ist stets treffend und stimmungsdienlich eingesetzt.

Dennoch gibt es für die Gesangsperformance als solche am Ende einige Abzüge – schade, denn Songs wie der folgende 13-Minuten-Brecher „Decline“ sind instrumental wirklich gelungen. Insbesondere die immer wieder auftauchenden, dezent OPETH-lastigen Clean-Gitarren sind gekonnt in die Kompositionen eingeflochten.

Man muss nach einigen Durchläufen allerdings auch zweifelsfrei konstatieren, dass es SECRETS OF THE SKY nur phasenweise gelingt, mitzureißen. Viele Riffs und Ideen wirken irgendwie vertraut – was nicht bedeuten soll, dass die Herrschaften sich ihre Platte bei anderen Formationen zusammengeklaut hätten, vielmehr fehlen letztlich die besondere individuelle Note, die wirklich zündenden Passagen und spürbaren Amplituden. Vielleicht ist es ja nur mein persönliches Empfinden (die Reviews vieler Kollegen anderer Magazine sind im Schnitt sehr positiv) – aber etwas nennenswert Spektakuläres finde ich an „To Sail Black Waters“ wahrlich nicht. Genre-Freunde sollten die Band aber unabhängig davon auf jeden Fall einmal antesten.

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05.10.2013

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