Secrets Of The Sky - Pathway

Review

Na holla, da hat sich jemand gesteigert. Tigerten SECRETS OF THE SKY vor ca. eineinhalb Jahren noch im qualitativ besserem Mittelmaß umher, haben die US-Amis jetzt höhere Sphären im Visier. So zeigt das Metal-Blade-Debüt im direkten Vergleich mit dem bereits vielversprechenden „To Sail Black Waters“ wie so eine Steigerung gelingt, ohne dabei große Stiländerungen vorzunehmen.

Doom, Experimental und Post-Metal sind noch immer die Einflüsse bei SECRETS OF THE SKY. Garniert wird diese Mischung mit einer Spur Psychedelic und einer abwechslungsreichen Gesangsdarbietung, die immer zwischen den emotionalen Extremen pendelt. Sänger Garett Gazay steht exemplarisch für den Entwicklungsschritt des Sextetts. Der Mann growlt, schreit und singt in so vielen Facetten, dass er auf „Pathway“ den Songs seinen eigenen, klaren Stempel aufdrückt. Repräsentativ ist dafür das beinahe zärtliche „Another Light“, in dem der Fokus klar auf der packenden Stimme von Gazay liegt und dieser den gebotenen Raum, trotz feiner musikalischer Untermalung, ideal ausnutzt.

Vielseitigkeit ist für SECRETS OF THE SKY ohnehin ein hohes Gut. Ob sie nun zärtlich an den Saiten zupfen, mit schneidenden Riffs oder mit sich fett auftürmenden (übrigens wirklich donnernd produzierten) Drums versuchen den Hörer in ihre Welt zu ziehen – es gelingt in beachtlich vielen Momenten. Zusammengehalten werden die ausgefeilten Stücke von einigen Instrumentals, die quasi als Bindeglied zwischen den Songs eingeschoben sind. Bei dieser Häufigkeit ist das, trotz gehobener Qualität, leicht störend.  Es mag zwar im Gesamtbild einen Sinn ergeben, stört aber den Energiefluss, den dieses vielseitige Werk besitzt. Eine kleine Randnotiz, die im schlimmsten Fall mittels Skip-Taste aus der Welt zu schaffen ist.

Ansonsten kann dies aber tunlichst vermieden werden, denn bei SECRETS OF THE SKY gibt es an allen Ecken und Enden was zu entdecken. So springt beispielsweise „Fosforos“ überraschend vom gemächlichen Trap in einen Galopp und visiert schlussendlich abrupt das Schneckentempo an – eigentlich ein Garant für Magengrummeln, doch auf „Pathway“ wirken selbst plötzliche Wendungen, als gehörte es sich so.

„Pathway“ ist tatsächlich vieles und trotzdem lassen sich Bandvergleiche im Stakkato abspulen. ALCEST, NEUROSIS, THE ATLAS MOTH könnten als Eckpfeiler dienen, was danach in der Mitte noch rumstreunt, ist ebenso zahlreich und trotzdem zeigen sich SECRETS OF THE SKY als frische Band mit eigener Note. Die ausgeklügelten Songs, die fein ausgearbeiteten Details, all das macht „Pathway“ spannend und unvorhersehbar. Auch wenn es sich zwischendurch, je nach persönlichem Geschmack, mal gemütlicher gemacht werden darf, sollte das Album mit offenen Ohren gehört werden – es lohnt sich wirklich.

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18.05.2015

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