Secrets Of Sin - Future Memories

Im Bereich des Female Fronted Metal ist es schwer den großen Durchbruch zu schaffen. Zu groß ist die Dominanz der Genregrößen. SECRETS OF SIN wagen mit ihrem Debütalbum “Future Memories“ trotzdem einen ersten Anlauf.

Dabei bieten sie allerdings genau jene Musikmischung dar, die in dieser Sparte so sattsam bekannt ist: Seichte Melodien folgen meistens den schmachtenden Gesangslinien von Frontfrau Christina unterstützt von einer Menge Orchester- und Keyboard-Bombast. Konterkariert wird das ganze immer wieder von kurzen Doublebass-Ausbrüchen und männlichen Gesangsparts von Gitarrist Robert, die dem ganzen einen leichten Touch in Richtung Modern Metal und Metalcore gibt. So weit, so gut. Aber vor allem: So langweilig. Das ist exakt das, was dem geneigten Hörer schon seit Jahren von Bands wie NIGHTWISH, WITHIN TEMPTATION oder EVANESCENCE geboten wird. Damit kann man heute nun wirklich niemanden mehr hinter dem Ofen hervorlocken.

Was man dem Sextett allerdings zu Gute halten muss ist die musikalisch ausgereifte Umsetzung dieses Konzeptes. Man hört der Scheibe zu jeder Zeit an, dass die Jungs und ihre Frontfrau mit Herzblut bei der Sache waren und auch nach einer langen Recording-Session nicht ihre Liebe zum Detail aus dem Auge verloren haben. Auf diese Weise sind elf Songs entstanden, die handwerklich nicht nur ordentlich umgesetzt sind, sondern auch immer den richtigen Ton treffen. Eingängige Nummern sind genauso dabei wie schmachtende Balladen. Dabei lässt sich jeder einzelne Track immer genug Zeit um alles zu sagen, was zu sagen ist, ohne dabei in langschweifiges Gedudel abzudriften. In Kombination mit der Produktion, die für eine Eigenveröffentlichung wirklich herausragend ist, ergibt das eine Platte, die wie aus einem Guss wirkt und allein deshalb gut ankommt.

Für den großen Durchbruch wird es nicht reichen. Dafür sind SECRETS OF SIN einfach zu wenig innovativ. Genrefans dürfen jedoch gerne mal ein Ohr bei “Future Memories“ riskieren. Vielleicht eignet es sich auch als Einstiegsdroge, um der kleinen Schwester die Welt des Metal näher zu bringen.