Es gibt Alben, die braucht kein Mensch. Bei genauerer Betrachtung braucht eigentlich niemand die Mehrheit der veröffentlichten Alben , aber lassen wir das. Das tragische an der Sache ist, dass man oft durchaus musikalisch versierten Mitmenschen auf die Nase binden muss, dass sie doch nur Kacke fabrizieren. So auch im Falle der Italiener Secret Sphere. Aber Metallern, und besonders Redakteuren, sind Gewissensbisse ja bekanntlich ein Fremdwort. Eigentlich ist die Produktion gut, die Gitarren sind aggressiv, die Drums haben Punch und der Gesang ist auf gehobenem Niveau. Die Songs sind außerdem geschickt komponiert und vermeiden übermäßiges Kitschgewürge. Trotzdem würde ich mir lieber 10kg Backsteine an die Eier binden und aus dem Fenster des dritten Stocks werfen, als mich diesem Album ein weiters Mal auszusetzen. Auf ihrer Zeitreise durch den Hard Rock/Metal der letzten 10 Jahre bringen es Secret Sphere tatsächlich zu Stande, fast jeder erst- und sogar zweitklassigen Band Tribut zu zollen. Kaum ein Riff oder eine Gesangslinie, die ich nicht schon dreimal genauso von anderen Bands gehört habe. Die Kopie einer Kopie einer Kopie… Und mit jeder Kopie verliert man etwas an Schärfe und Konturen. Nennt mir eine Band und ich suche Euch die passende Passage auf dem Album. Ob nun die latente Skid Row Schlagseite, die sich von Lied Zwei an unentwegt durch das Album zieht, Iron Maiden oder Arch Enemy Melodien, White Zombie Riffs, Finnland-Kitsch á la HIM oder die ganze Power- und True Metal Ecke, man findet alles. Geradezu auffällig kommt mir die entfernte Ähnlichkeit zu den Deutschen Power Metallern von Brainstorm vor. War das Absicht bei Nuclear Blast? Vielleicht nicht, aber müssen die jetzt wirklich jede Band signen? Fazit: Braucht kein Mensch. Und ich geh‘ jetzt Frisbee spielen.
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