Gut Ding will Weile haben – das haben sich vermutlich auch die fünf Tschechen von SECRET OF DARKNESS gedacht. Denn obwohl die Band schon seit 2005 existiert, erscheint ihr Debüt „(In)Humanity“ erst jetzt. Allerdings hat sich die Vorgehensweise, erst einmal einen passenden Sänger zu finden und in Ruhe an den Songs zu feilen, als goldrichtig erwiesen. Denn im Gegensatz zu vielen halbgaren Debütalben, die mit schöner Regelmäßigkeit den Markt überschwemmen, haben SECRET OF DARKNESS ein erstaunlich reifes Erstlingswerk veröffentlicht.
Die Tschechen spielen leicht angeschwärzten, melodischen Death Metal, der trotz seiner modernen Ausrichtung nie die Brutalität aus den Augen verliert. Sehr angenehm: Der Fünfer verzichtet auf den Einsatz von Klargesang oder sonstige Experimente, die schnell peinlich klingen können. Dafür weben sie geschickt Thrash- und vereinzelt sogar Core-Elemente ein, wiegen den Hörer mit akkustischen Zwischenspielen („Desolated Dreams“) in Sicherheit, um dann mit schwarzmetallischer Schlagseite und jeder Menge Melodie („Self Insurrection)“ loszubrettern. Als äußerst geeignet für ein paar nette Runden im Pit zeigt sich „Destroyed Illusions“, welches nach ruhiger Einleitung zum Groovemonster mutiert. Fronter Vojta meistert sowohl tiefe Growls als auch das schwarzmetallische Kreischen mit Bravour und rundet „(In)Humanity“damit gekonnt ab.
Das obligatorische Gemecker zum Schluss spare ich mir heute einfach. Natürlich haben SECRET OF DARKNESS noch Luft nach oben, aber auch genügend Potential, um diesen Raum auszufüllen. „(In)Humanity ist zudem – trotz Bonustracks – etwas kurz geraten, der Ruf nach mehr Spieldauer ist aber auch als Kompliment anzusehen. Wer mit GRAVEWORM und Konsorten etwas anfangen kann, sollte also unbedingt ein Ohr riskieren!
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