In ihrer Heimat sind ShC, wie sich diese Band aus dem Raum Basel in Kurzform nennt, längst eine durchaus bekannte Nummer, doch auch weit über die eidgenössischen Grenzen hinaus haben sich die Herrschaften bereits einen durchaus respektablen Ruf erspielen können. Für ihr 2007er Debütalbum „What Do You Live For?“ ernteten die Burschen reichlich Lob von der Presse, man wusste mit der damals noch deutlich geradlinigeren, simpleren, mituner schwer im uralten Punk verwurzelten Metal-Melange sehr wohl aber auch unzählige Fans zu erfreuen.
Langeisen Nummero Zwo erweist sich zunächst einmal als wesentlich vielschichtiger und enthält neben fett groovenden Thrash-Fragmenten (man könnte durchaus die Meinung vertreten, dass Produzent V.O. Pulver (GURD) nicht bloß an den Reglern seine bewehrten Händchen im Spiel hatte, sondern eventuell auch als zusätzlicher „Ideen-Lieferant“ gedient hat), jede Menge an Nu Metal-Rhythmen aber auch traditionelle Klänge und phasenweise gar gen Death Metal tendierendes Material sind zu hören.
Das alles kommt in einem zeitgemäß fett produziertem Soundkleid daher lässt mir sofort diverse frühere Crossover-Heroen in den Sinn kommen, die hier wohl durchaus auch Pate gestanden haben dürften. Zu der ohnehin recht abgefahrenen, aber dennoch immerzu eingängigen Mischung präsentieren sich auch die beiden Sänger Kurt Meinicke und Steven Salama als variabel und lassen vom dreckigen Sleazer-Rocker (in „Envy“ klingt der Gesang in etwa so, als ob sich HARDCORE SUPERSTAR-Jocke mit Keith Caputo zu einem gemeinsamen Jonny Rotten-Tribute treffen würden – sehr geil!) bis hin zum garstigen Growler so ziemlich alles an Inspiration vernehmen, was der Metal hergibt.
Auch an potentiellen Hits lässt sich einiges erkennen, für mich persönlich stellen das knackige „Laid To Rest“ (das als erster Beitrag der Schweiz überhaupt für einen US-Film, und zwar für „Chromeskull: Laid To Rest 2“ Verwendung fand) sowie das mörderisch bretternde Thrash-Knüppelstück „Blissful Ignorance“, das vor Groove beinahe überquillt, die ultimativen Höhepunkte dar.
Das Kunststück, bei all diesen unterschiedlichen Zutaten dennoch nicht zerfahren oder gar konzeptionslos zu agieren, bewältigen SECONDHAND CHILD mit Bravour, für mich persönlich hätten lediglich die „RMX“-Versionen am Ende der Scheibe nicht unbedingt sein müssen…aber jedem kann man es eben nicht rechtmachen und von daher werden SECONDHAND CHILD auch dafür ihre Klientel finden. Und außerdem und überhaupt: Gelungene Arbeit, gelungenes Album!
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