Seabound - No Sleep Demon

Review

Die Vorab-Single TRAVELLING des Newcomer-Duos Seabound versprach Großes: War ich anfangs noch ein wenig skeptisch, so musste ich nach exzessivem Konsum der sich darauf befindlichen 4 Tracks gestehen, dass mich die Herren Vorbrodt/ Spinath mit jedem Durchlauf immer mehr in ihren Bann ziehen konnten. Da mir nun aber mit NO SLEEP DEMON das Seabound Debütalbum vorliegt, scheint TRAVELLING als Dauerbrenner in meiner Anlage abgelöst. Zehn mal anspruchsvollsten Future Pop, sporadisch kombiniert mit härteren Elektro-Elementen aber dennoch fernab genügsamer, primitiver Tanzflächenfüller, bietet uns dieser Opus, welcher für mich unangefochten das Genre-Highlight dieses Jahres darstellt. Die Stimmung der Songs ist durchweg recht kalt und schwermütig, ebenso der Gesang, welcher zwar anfangs etwas gewöhnungsbedürftig und vereinzelt frostig klingt aber schon nach kurzer Zeit enorm an Identität gewinnt und sich entschieden von der Konkurrenz abgrenzt. Auch lyrisch bewegt man sich auf eigenen Pfaden und behandeln oft persönliche Themen ohne großes Klischee. Dependent Records haben mit Seabound einmal mehr ein gutes Näschen bewiesen, wobei man kaum glauben mag, dass es sich hier um einen Newcomer handeln soll, derart professionell und ausgereift klingt dieses Album. Nun stellt sich lediglich die Frage, wie das Duo dieses Glanzstück noch übertreffen soll – wer aber erst einmal in den Genuss von NO SLEEP DEMON gekommen ist, wird daran so schnell keinen Gedanken verschwenden, denn dieses Album besitzt eine extrem lange Haltbarkeit.

17.06.2001
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