Scythe - Subterranean Steel

Hervorgegangen ist diese Truppe im Prinzip aus der Chicagoer Underground-Legende USURPER als deren Oberhaupt Rick Scythe nach deren Ende 2009 unter eigener Flagge versuchte, eine Band zusammenzustellen. Mitstreiter fand er in diesem Umfeld recht rasch, und so debütierten SCYTHE nach der offiziellen Gründung des Unternehmens 2011 nur knapp 12 Monate später mit „Beware The Scythe“.

Nicht viel länger sollte das Trio – zu dem neben Rick sein Sidekick aus früheren NIGHTSHADE-Tagen Dan Geist am Bass und Drummer Joey Contreras zählen – benötigen, um mit dem zweiten Langeisen aufzuwarten. Wer mit der Vorgänger-Truppe vertraut (gewesen) ist, darf sich auf ähnliches Geballer freuen, dem Rest sei mit auf den Weg gegeben, dass die Amis einen harschen Mix aus antikem Black der VENOM-Kategorie, derbem Thrash in Machart früher SODOM oder KREATOR und Old School-Death Metal (wobei hier sowohl Schweden-Bands wie UNLEASHED zu nennen sind, die Amis aber auch HELLHAMMER-Mid-Tempo und BOLT THROWER-Groove beherrschen) zelebrieren, der obendrein mit einer amtlichen MOTÖRHEAD-Schlagseite aus den Boxen kommt.

Zwar rumpelt es mitunter gehörig, dennoch merkt man dem Trio seine Kompetenz an den Instrumenten an, weshalb es auch in den Speed-Parts durchwegs akzentuiert und frei von jeglichem Chaos zur Sache geht. Als essentiell stellt sich jedoch auch der permanent zu vernehmende Rock’n’Roll-Faktor heraus, denn eben dieser tritt immer wieder und mächtig Popo. Nix also für Schöngeister, umso empfehlenswerter jedoch für Fans deren Nacken in den besagten Gangarten ordentlich in Bewegung kommt, selbstredend nicht, ohne dabei die Fäuste gen Himmel zu recken und mitzugröhlen.

Apropos: Vor allem die von den Amis mit markanten Mitsing-Passagen ausgestatteten Tracks dürften dafür sorgen, dass sich die Kehlen der Zuhörerschaft urplötzlich auch merkwürdig trocken anfühlen – was vor allem in der Live-Situation für Stimmung sorgen dürfte. Cheerz!