SCUMBAG MILLIONAIRE sind ein bisschen die Band, die sich mit dem kleinen Zwergpinscher aus Nachbars Vorgarten vergleichen lässt. Der tut nichts, der will nur spielen. Und genau das wollen die Herrschaften. Mit Krawall, Bambule und Anlauf.
SCUMBAG MILLIONAIRE: Krawawall und Bambule
Das zweite Album der Band aus dem Norden mit dem Namen „Poor And Infamous“ hat ordentlich Saft, auch wenn bei diesem Release etwas das Tempo herausgenommen wurde. Scheppern und Zubeißen, ja das können die Jungs und klingen dabei einmal öfter nach den guten alten MOTÖRHEAD. Lemmy würde es mögen. „Poor And Infamous“ ist dreckig und nimmt sich selber nicht zu ernst. Eine Platte, die nach Hopfenkaltschorle schreit und die Kutte übergeworfen werden darf. Punk-Rock-and-Roll. Oder kurz: Es knallt!!
„Poor And Infamous“: Lemmy würde es mögen
Leadsingle „Aint No Doubt“ macht es vor. Einen Hauch klingen die Jungs danach als hätten sie ihre Wurzeln in den Staaten, ein Müh kalifornischer Punk sickert durch und sorgt für ordentlich Spaß. Die Band aus Göteborg zeigt damit, warum ihre erste Platte mehr als nur ein Achtungserfolg war und ihnen die Bühne auf vielen renommierten Festivals angeboten wurde.
Max Fiasko sorgt neben seiner amtlichen Arbeit an der Gitarre für die Vocals, die roh und ungekünstelt ins Ohr hämmern. Spielen SCUMBAG MILLIONARE diese trashige Punk-Rolle nur? Wenn, dann tun sie dies sehr überzeugend. Mit Oberlippenbärtchen und Jeansweste wird in die Gitarrensaiten gekloppt, wird gefeiert, gelitten, geflucht und gerotzt. Niveaulos? Nur auf den ersten Blick. Hinter der Fassade perlt sauberer Sound wie das Kondenswasser an einer kalten Bierflasche herunter.
Niveaulos? Nein. Gar nicht!
Bei „You Had It Coming“ gibt es sogar Unterstützung von Jennifer Israelsson (HOT BREATH) und Elin Larsson von den BLUES PILLS. Der Track spielt sich damit deutlich in den Vordergrund.
Mit ihrem zweiten Release untermauern die Punkrocker aus Schweden ihr bereits in der Vergangenheit erarbeitetes Standing. „Poor And Infamous“ ist ungeschliffener Punkrock, lässt aber unterm Strich noch zuwenige Momente zu, die Einzigartigkeit aufzeigen, um das Ganze nicht in der breiten Masse verschwinden zu sehen. Dennoch geht die Platte solide klar, denn manchmal will man einfach nur spielen, wie der Zwergpinscher in Nachbars Vorgarten.
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