Mit ihrem achten, selbstbetitelten Album tauchen die Berliner Gothic/Dark Alternative Rocker von SCREAM SILENCE vier Jahre nach ihrem letzten Album „Apathology“ jetzt wieder aus der Versenkung auf und haben ihre musikalische Heimat inzwischen beim deutschen Label Out Of Line gefunden.
Schwermütig und atmosphärisch dicht startet das Album mit „Wayfare“ mit den dunklen und gewohnt charismatischen Vocals von Hardy Fieting sowie einer schleppender Melodik – trotzdem vergehen die knapp acht Minuten des Openers wie im Flug und lassen das Album stimmungsvoll und gedankenschwer starten. Deutlich druckvoller wird es dann im Rahmen von „One“, bei dem die Gitarrenriffs dominanter werden und vor allem der eingängige Refrain als Markenzeichen auszumachen ist. Im weiteren Verlauf wird es dann wieder etwas getragener, klassisch-symphonische Passagen bestimmen Songs wie „New Flood“ und „Dreamers Court“, bevor dann im Rahmen von „Blushed“ auch durch den Einsatz eher „zarter“ akustischer Gitarren und eines erneut eingängigen Refrains eine gewisse Leichtigkeit Einzug in den Sound hält und für angenehme Abwechslung sorgt.
In diesem Stil bahnt sich das Album dann auch seinen weiteren Weg: Eher ruhigere Stücke wie „In these words“ finden sich in der zweiten Häfte ebenso wieder wie poppig angehauchte Stücke wie „Surd“ und „Downside“. Melancholische Songs wie „Horizons“, „Solitude“ oder „Cocoon“ runden das Album stimmig ab.
Der Großteil der SCREAM SILENCE-Fans wird nach der langen Wartezeit mit dem Ergebnis grundsätzlich zufrieden sein, die Band spielt erneut ihre Stärken aus und dürfte sich mit ihrer Mischung aus Eingängigkeit und Tiefgang vielleicht auch einem breiteren Publikum öffnen.
Schade, dass es diese Band scheinbar nicht mehr gibt. Scream Silence standen immer im Schatten der überragenden Dreadful Shadows, aber alleine der Vergleich mit dieser Band ist schon eine Würdigen an sich. Zudem hatten Scream Silence durchaus ihren eigenen Sound und einen grandiosen Sänger. Solche Bands sind so selten wie Oasen in der Wüste und man muss leider sagen, leider ausgestorben. Selbst Katatonia können diese Lücke nicht füllen, weil sie zu professionell geworden sind, das Persönliche und den Metal Faktor mittlerweile etwas vermissen lassen.
Früher war alles besser? Nein, heute gibt es halt Sachen die es dafür früher nicht gab. Z.B….. ähm…. also…. ich komme später noch mal darauf zurück. ;))