Scourge of Worlds -

Review

Unter all den Musik CDs und DVDs findet sich hin und wieder auch mal ein Datenträger, der auf den ersten Blick nichts mit Metal zu tun hat. In diesem Fall handelt es sich um eine DVD, die auf Basis von vorgerenderten 3D Szenen eine Geschichte im Dungeons & Dragons Universum Greyhawk erzählt. Man könnte Scourge of Worlds vom Prinzip her wohl in etwa mit dem schon reichlich angestaubten Dragons Lair vergleichen, wobei bei Scourge of Worlds keine hektischen Actioneinlagen das fortkommen bestimmen, sondern an einigen Stellen im Ablauf der Erzählung in aller Ruhe entschieden werden kann, welchen Verlauf die Story von nun an einschlagen soll. Die Präsentation ist dabei natürlich moderner, als bei dem zuvor genannten, auch wenn die 3D Szenarien eher blaß und schlicht wirken. Vor allem die Charaktere wirken oft plastikhaft und unbeholfen, was bei den kurzen, aber zahlreichen Kampfszenen unangenehm auffällt – kein Vergleich mit den atemberaubenden Animationen, die wir von Pixar Filmen im Kinoformat oder auch nur von den Zwischensequenzen zahlreicher Blizzard Titel gewohnt sind. Die Persönlichkeiten der drei Hauptcharaktere sind nicht besonders fein ausgearbeitet, aber können durch humorvolle Dialoge die eher eintönige Story ausreichend auflockern, wobei mir vor allem Halblingsdiebin Lidda ganz gut gefallen hat. Auf die Story möchte ich nicht zu sehr eingehen, da sie, wie schon angedeutet, etwas dünn ist und schnell erzählt ist. Während der knapp 60 minütigen Story begleiten wir den Kämpfer Redgar, die Diebin Lidda und die Elbin Mialee dabei, wie sie versuchen zur Scourge of Worlds, einer übermächtigen Waffe, zu gelangen. Den Grund kennen sie anfänglich selbst noch nicht, doch sie müssen sich entscheiden, ob sie Redgars altem Kumpel Barathian vertrauen können, oder nicht. Trotz der scheinbar unzähligen Entscheidungsmöglichkeiten verläuft die Story erschreckend linear, mit nur wenigen Alternativen. Trifft man am Anfang der Story eine falsche Entscheidung, haucht man der Party zwar auch mal das virtuelle Leben aus, doch kann beim letzten Entscheidungszweig fortsetzen. Gegen Ende hat man diesen Luxus nicht mehr, so daß man bei einer falschen Entscheidung den gesamten Handlungsstrang von Anfang an nochmals verfolgen darf, da die DVD gegen direkte Kapitelwahl geschützt ist. Insgesamt gibt es etwa 4 mehr oder weniger verschiedene Enden. Doch soviel gleich vorweg – keines davon bietet einen sonderlich befriedigenden Abschluss. Insgesamt eigentlich eine ganz nette Idee, die an etwas mäßiger Story und liebloser Umsetzung kränkelt. Kaufen würde ich mir Scourge of Worlds wohl nicht, aber ich würde sie sicher für ein Wochenende aus dem tristen Videothekendasein befreien.

24.12.2004
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