Scott Weiland & The Wildabouts - Blaster
Review
STONE TEMPLE PILOTS, VELVET REVOLVER, zudem bereits seit 1998 auch auf Solopfaden unterwegs, Junkie, Rowdie etc. pp. – SCOTT WEILAND zählt ziemlich sicher zu den großen Diven der 90er-Rockmusik. Er hat Grammys gewonnen, den Sängerposten bei den PILOTS mittlerweile an LINKIN-PARK-Sirene Chester Bennington verloren und ob er mittlerweile wirklich clean ist, das weiß niemand so genau. Aber wären wir hier im Rap-Game, dann könnte man zumindest eines sagen: Der Typ ist real. Mit „Blaster“ legt der Bandlose 2015 nun unter eigenem Namen nach.
Halten wir zunächst fest: SCOTT WEILAND kann singen. Da gibt es recht wenig dran zu rütteln, der Mann hat seine Qualitäten und seinen Facettenreichtum bisher auf vielen, vielen Outputs ein um das andere Mal bewiesen. Ob mit verzerrter Stimme im ALICE-IN-CHAINS-haften, stampfenden „White Lightning“ oder direkt danach in „Blues Eyes“, das eher einem schwächeren FOO-FIGHTERS-Song ähnelt – auch auf „Blaster“ ist die Stimme das wichtigste Instrument. Die Songs stammen bis auf eine Ausnahme alle aus der Feder Weilands, sind aber deshalb noch lange nicht alle gut.
In vielen Fällen („Hotel Rio“, „Bleed Out“) ist der Songaufbau einfach viel zu generisch, die Riffs müffeln. Ein fröhlicher „Beach Pop“ kann da mit seiner Klavierstimme kurz aufhorchen lassen, spätestens nach dem zweiten Refrain ist aber auch hier der Überraschungseffekt vorbei. Weiland will deutlich hörbar weg von der VELVET-REVOLVER-Härte und versucht sich über weite Strecke an gediegenem, bis schmusigem („Parachute“) Hard Rock. Das ist schade, denn die Scheibe hätte etwas mehr Tempo vertragen können – oder doch ein paar mehr gute Songs?
Mal mehr Grunge, mal mehr Hard Rock, mal ein Riff, das nach den WHITE STRIPES oder den BLACK KEYS klingt, mal die Überdosis Amerika („Circles“), sehr oft aber unglücklicherweise gepflegte Langeweile. „Blaster“ ist zu lang für das was es bietet, nicht viel nämlich, und macht auch unter nostalgischen Gesichtspunkten keinen Spaß. Mag sein, dass manch einer so etwas auch 2015 noch kauft, weil SCOTT WEILAND draufsteht. Ich rate davon ab.
Scott Weiland & The Wildabouts - Blaster
Band | |
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Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Blues Rock, Hard Rock, Rock |
Anzahl Songs | 12 |
Spieldauer | 45:55 |
Release | |
Label | earMUSIC |
Trackliste | 01. Modzilla 02. Way She Moves 03. Hotel Rio 04. Amethyst 05. White Lightning 06. Blue Eyes 07. Bleet Out 08. Youth Quake 09. Beach Pop 10. Parachute 11. 20th Century Boy 12. Circles |