Scornage - Sick Of Being Human

Review

Ede H. ist ein Wichser. Ein echter Profiwichser ! Im Alter von 13 Jahren hat er sich ständig Papis Playboys gemopst, um damit die Schande des Onan auf sich zu laden. Ein paar Jahre später kamen als Vorlagen nur Pics von madenverseuchten, dahin verrottenden Mädels in Frage – oder eben Cannibal Corpse Plattencover, der sich der Ede von seinem älteren Bruder besorgen ließ. Irgendwann entdeckte der Kleine dann einen Ursprung seiner Lieblingswichsmucke … den Thrash Metal.

Und weil der Mann als solcher von der Natur so verdammt neophil konzipiert worden ist, musste immer neues Material heran … nicht wichtig, ob es großartig anders war – oder gar besser – Hauptsache, es war NEU ! Und diese Scheibe hier war für Ede echt neu. Also, schnell das Licht gedämmt, den Hosenstall geöffnet, den Prügel aus seiner Schiesser-verwöhnten Enge ans Tageslicht gezerrt, die Kinderzimmertür abgeschlossen, damit Mami ihn nicht in einem hochnotpeinlichen Moment erwischt und die Scheiblette in die Orgasmatronia-Stereoanlage eingelegt. Und loooos ! Scornage bescheren dem geneigten Wichser schon beim Autovorspiel wohlige Schauer … auch wenn hier nicht auf Teufel komm raus losgeballert wird – hey ! Man kann sich auch ganz sanft einen runterholen – so wie Ede es am liebsten mag. Also : Mid Tempo ist angesagt ! Und das schön old schoolig in einem harschen Sound verpackt. Mit der Aggressivität von Exodus und Dark Angel (wenn auch nicht mit derartigem Speed) sowie der Kompromisslosigkeit einer Band wie Exhorder pflügen die Aachener Undergroundler durch die zehn Songs, wobei sie an einigen Stellen sogar ein wenig an Thrash Keulen der Marke Carnal Forge oder Dew-Scented erinnern.

Haupteinfluss aber dürfte neben Slayer („What Lies Beneath“) und der Bay Area vor allem die Landsmänner von Kreator sein. Gerade das herrlich angepisste Geshoute erinnert doch (und das ist immer gut für einen langanhaltenden Orgamus) an den ollen Mille. Mit dem doch recht amtlichen „Age of Scorn“ hat man dem lieben Ede sogar ne recht moderne Wichsvorlage spendiert, denn die Nummer rockt ein wenig in Richtung älterer Machine Head. Nummero 6 ist dann etwas anders als die anderen „Hörmichgeils“, aber dennoch ein feiner Song, um die Eier schwingen zu lassen. Einige der Tracks sind zwar ziemliche Grütze, aber Ede hat ja eigentlich immer ne Hand frei, um die Skiptaste zu drücken. Und bei Station 4, dem mit geilmachenden Hooks versehenem „Shied away from Reality“ kann der gute Ede dann auch seinen Schuss loswerden. Sicherlich ist die Produktion ok, wenn auch nicht überragend – dazu ist sie ein wenig zu stumpf ausgefallen – das machen die größtenteils guten Riffs, Breaks und Arrangements aber wieder wett, so dass sich der kleine Wichser bestens entladen kann. Ok, zu „Reign in Blood“ oder „Bonded by Blood“ ist er besser gekommen – aber Ede mag die Scheibe von Scornage … vielleicht KOMMT er noch mal drauf zurück, wenn er wieder mal geil wird …

P.S.: Lasst den Ede bloß nicht an eure Platten ran … mir hat er die Hälfte auch schon eingesaut – so ein Wichser !!!

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03.06.2004

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