Schwarzer Engel - 100 Jahre

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SCHWARZER ENGEL nennt sich das Soloprojekt von Dave Jason, das seit 2010 die Welt mit seinem Dark Metal bereichert. Knappe zweieinhalb Jahre nach „Sieben“ veröffentlicht der Krähenkönig eine neue EP auf dem neu gegründeten Bandlabel Krähenzeit Records – ein Vorbote auf Longplayer Nummer acht?

SCHWARZER ENGEL leben 100 Jahre

Die Thematik von „100 Jahre“ könnte aktueller nicht sein, denn es geht um die Klimakatastrophe und die Vorstellung, dass der Menschheit nur noch 100 Jahre bleiben, bis der Planet unbewohnbar ist. Wenn wir so weiter machen wie bisher ist das eine großzügige Schätzung seitens Jason. Musikalisch betritt er kein neues Territorium, textlich schon – und damit sind nicht die Ausflüge auf andere Planeten unseres Sonnensystems gemeint, die er im Stück unternimmt. Der stampfende Dark-Metal-Song fügt sich ins bisherige Bandrepertoire nahtlos ein.

Die beiden anderen Nummern „Licht Am Horizont“, das die Thematik des Vorgängers phantastischer und hoffnungsvoller aufgreift und „Bringt Mich Zurück“, das mit seinem Refrain punkten kann bieten ebenfalls SCHWARZER ENGEL, wie man das Projekt seit „Kult Der Krähe“ kennt. Der Anteil an extremem Metal ist geringer und Bands wie CRADLE OF FILTH oder SAMSAS TRAUM sind aus dem Sound weitgehend verschwunden. Übrig bleibt solider Gothic Metal mit leichtem Industrial-Einschlag.

„100 Jahre“ – ein Vorbote für Album Nummer 8?

Als 2020 „Kreuziget Mich“ erschien, sollte kurz darauf das neue Album „Sieben“ folgen. Pandemie sei „Dank“ dauerte es noch 1,5 Jahre bis zu dessen Veröffentlichung, daher ist davon auszugehen, dass es dieses Mal nicht so lange braucht, bis der nächste Longplayer ansteht. Allerdings hat die „100 Jahre“-EP das gleiche Problem wie sein Vorgänger: Die drei Lieder verdienen alle das Prädikat „nett“, aber eine richtige Stimmung baut sich nicht auf, denn dafür ist der Appetithappen zu schnell wieder vorbei – da reißt auch das finale Instrumental des Titeltracks nichts mehr. Komplettisten können sich die erste Veröffentlichung des Bandlabels ins Regal stellen und die Gelegenheitshörer warten auf das nächste Full-Length.