Schattenschlag - Flashback

Review

Vom Opener des aktuellen Albums seines eigenen Projekts, Siechtum (zusammen mit L’âme Immortelle Frontkreischer Thomas Rainer), offenbar bezüglich der Nameswahl beeinflusst, unterbreitet Joachim Sobczak unter der Bezeichnung Schattenschlag nun sein Solo Debüt. Auch wenn FLASHBACK insgesamt 10 Tracks umfasst, möchte ich angesichts einer Spielzeit von knapp 37 Minuten den Begriff Full-Length vermeiden, da die Kapazität einer herkömmlichen CD hier noch nicht einmal zur Hälfte ausgenutzt wurde. Doch von vorne: Das Intro „Hinrichtung im Morgengrauen“ entpuppt sich bereits beim ersten Durchlauf als zukünftiger „Skip-Kanditat“ Nummer 1, anders hingegen verhält es sich beim darauf folgenden „Zyklon B“. Ein musikalisch akzeptabler Industrial-Track, welcher mich zwar nicht vor Staunen erstarren lässt aber eben durchaus in Ordnung geht. Die 24 Worte, welche anscheinend die Lyrics hierzu darstellen sollen, lassen mich jedoch in Anbetracht eines solchen Titels durchaus zweifeln, ob man sich der Thematik, die man hier „behandelt“, bewusst ist. Andererseits kennt man diese plumpe Art der Provokation ja bereits vom Siechtum Debüt [Gesellschaft:Mord] (Link). Doch zurück zu FLASHBACK: „Rain“, als auch „Fliegengitter“ ziehen anschließend ohne jeglichen Höhepunkt an mir vorbei und erst der Titeltrack und das folgende „What you do on your children“, wissen ähnlich wie „Zyklon-B“ wenigstens in Ansätzen zu überzeugen. „Unsterbliche Gier“ bei dem Megadump Mastermind O. Müller einen Gastauftritt hat, würde ich zweifellos als besten und zugleich eingängisten der 10 Tracks bezeichnen. Sehr angenehm werden hier die Industrial/Noise-Elemente zurückgenommen, um den Ohren endlich mal ein wenig Abwechslung zu gewähren, was in Anbetracht der bereits verstrichenen Spielzeit auch in der Tat nötig ist. „Nervtötung“ macht seinem Namen alle Ehre, bevor ein ebenso überflüssiger „Flashback“ Remix für den die Labelmates Infekktion verantwortlich zeichnen, sowie eine orchestrale Version von „Rain“, FLASHBACK auf jenem Niveau beenden, welches das Album leider nur zu selten zu überschreiten in der Lage ist – Herkömmlicher Industrial ohne große Höhepunkte, welcher die Berechtigung dieser Veröffentlichung stark in Frage stellt. Auch wenn ich der nächsten Veröffentlichung aus dem Hause Schattenschlag alles andere als entgegenfiebere, so hätte ich bereits einen Vorschlag für den Albumtitel: Wie wäre es mit „ABGEFLACHTE KANTE UND RELIEF“…?

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19.04.2002

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