Schammasch - Contradiction

Review

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Ich finde es grundsätzlich immer sehr sympathisch, wenn Alben der guten alten Floskel „Nomen Est Omen“ gerecht werden – so in diesem Fall „Contradiction“, das zweite Album der Schweizer SCHAMMASCH, das in diesen Tagen als Doppel-Tonträger über Prosthetic Records erscheint. Es sei an dieser Stelle bereits verraten, dass die musikalische Entsprechung des Titels nicht der einzige Grund ist, warum ich „Contradiction“ für ein ganz großartiges Black-Metal-Album halte – aber sie trägt ohne Zweifel dazu bei.

Ich möchte zunächst darauf hinweisen, dass ich SCHAMMASCHs Erstling „Sic Lvceat Lvx“ nicht kannte / kenne und damit gänzlich unbedarft an die gut 84 Minuten gegangen bin. Gänzlich unbedarft? Naja, dass Gitarrist M. A. auch bei den schrägen Schwarzwurzeln von BLUTMOND aktiv ist, war mir bewusst. Ist das als Hinweis auf Qualität zu sehen? Vielleicht – auch wenn SCHAMMASCH einen gänzlich anderen Ansatz verfolgen als die eher urban orientierten Eidgenossen.

Was gibt es jetzt auf „Contradiction“ zu hören – außer Widersprüchen? Ich tue SCHAMMASCH mit der folgenden Beschreibung zweifellos ganz furchtbar Unrecht – aber ich denke, für eine erste musikalische Orientierung geht diese in Ordnung: „Contradiction“ klingt wie das Album, das SECRETS OF THE MOON nach „Antithesis“ hätten aufnehmen sollen. Verschwanden die Osnabrücker nach der grandiosen „Antithesis“ („Antithesis“ – „Contradiction“ – Zufall?) mit „Privilegivm“ und „Seven Bells“ in meinen Ohren im atmosphärischen Niemandsland, schlagen SCHAMMASCH nun atmosphärisch in dieselbe Kerbe – und sind auch musikalisch gar nicht so weit entfernt. Selbstverständlich zeigt der Vierer dabei ein musikalisch ganz eigenes Gesicht – und liefert dabei anspruchsvollen, zuweilen sperrigen Black Metal ab, der mich neben den bereits erwähnten SECRETS OF THE MOON hier und dort auch an DEATHSPELL OMEGA und DODECAHEDRON erinnert.

Damit wäre ich nun endlich wieder bei meiner anfänglichen Äußerung zum Thema „Nomen Est Omen“ angelangt: Die acht Songs (plus Interludium „Crown“, das ein schönes Sample aus dem Film „Sunshine“ enthält – dieses war auch auf TODTGELICHTERs „Angst“ zu finden) muten zäh an – weisen jedoch eine unglaubliche Dynamik auf; die verwendeten Elemente und Stilmittel sind traditionell – und klingen im Resultat dennoch modern. Auch das Cover steht in seiner hellen Farbgebung im vermeintlichen Widerspruch zum gebotenen Material: Dunkel, tiefschwarz ist die Musik auf „Contradiction“.

SCHAMMASCH legen mit dieser Veröffentlichung die Latte für progressiv angehauchten Black Metal extrem hoch. Wer sich atmosphärisch als Schwarzwurzel sieht, seine musikalische Kost allerdings auch mit sehr anspruchsvoller Garnierung mag (hier sei noch mal auf die oben erwähnten Referenzen verwiesen), wird an „Contradiction“ seine wahre Freude haben. Noch ein Widerspruch.

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26.04.2014

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Schammasch auf Tour

06.12. - 07.12.24metal.de präsentiertDe Mortem Et Diabolum Vol. X - 2024 (Festival)Ancient, The Ruins Of Beverast, Schammasch, Desaster, Sulphur Aeon, Manbryne, Drowned, Worm, The Flight Of Sleipnir, Agrypnie, Ponte Del Diavolo, Naxen, Horns Of Domination, Praise The Plague und Three Eyes Of The Void
13.12. - 14.12.24Eindhoven Metal Meeting 2024 (Festival)Katatonia, Dark Funeral, The Kovenant, Asphyx, Anaal Nathrakh, Carpathian Forest, Empyrium, Schammasch, Agent Steel, Defleshed, Impaled Nazarene, Chapel Of Disease, Akhlys, The Vision Bleak, Undergang, Soulburn, Savage Grace, Asagraum, Hour Of Penance, Alfahanne, Thy Antichrist, Worm, Fleshcrawl, Svarttjern, Sammath, Deathbarrel, Malphas, Ante-Inferno, Tortharry, Three Eyes Of The Void, Violentor und Fractured InsanityEffenaar, Eindhoven

1 Kommentar zu Schammasch - Contradiction

  1. Falk sagt:

    Ich werde mir Mühe geben – und zitiere mich zunächst einfach selbst: „[D]ie verwendeten Elemente und Stilmittel sind traditionell – und klingen im Resultat dennoch modern.“ Was ich damit meine, ist, dass „Contradiction“ – fünf € ins Phrasenschwein! – mehr ist als die Summe seiner Einzelteile: Mögen die Elemente für sich genommen eher traditionell oder meinetwegen „old school“ wirken (Instrumentierung, Harmonik, rhythmische Figuren etc.), sind die Arrangements und das Songwriting alles andere als „klassisch“, sondern meines Erachtens vergleichsweise progressiv im Wortsinn. Dadurch entsteht ein weiterer vermeintlicher „Widerspruch“ – aber gerade das macht „Contradiction“ so gelungen: Traditionelle Elemente in modernem Gewand.

    Hilft dir das weiter?