Das indische Thrash-Metal-Quartett SCEPTRE begann im Jahr 1998 als Coverband und veröffentlichte im Jahr 2008 ihre erste Scheibe mit eigenen Songs, das Studioalbum „Now Or Never“. Fünf Jahre später sind sie mit ihrem nächsten Streich, dem Konzeptalbum „Age of Calamity“ am Start. Thematisch befasst sich „Age Of Calamity“ mit den Ungerechtigkeiten gegenüber Frauen (gerade in Indien) sowie deren Selbstverwirklichung.
Das Album beginnt zunächst sanft mit dem Opener „Solitude“, der von akustischen Gitarrenklängen und einer gesprochenen Frauenstimme dominiert wird. Hart wird es aber mit dem Titelsong „Age of Calamity“: Sänger Samron Jude schreit von Anfang an voller Elan und gelegentlich lässt er sich sogar zu einem dumpfen Growlen herab. Gitarrist Gilroy Fernandes lässt passend dazu die Gitarren röhren. Der Sound und die Produktion passen. Nur das Schlagzeug ist etwas langweilig gestaltet: Zwar werden interessant klingende Becken mit ins Spiel genommen, aber Drummer Aniket Waghmode prügelt ein wenig zu sehr auf der Stelle. Das Gleiche setzt sich bei den nachfolgenden Songs „Wrath Of God“ und „Prophecy Deceit“ fort.
Mit „Lake Of The Traitor“ setzt die Band dann wieder neue Akzente. Melancholische Gitarrenklänge vermischen sich mit hohen Gitarren und gehen langsam wieder zum alten Klangbild zurück. Doch der Song macht Laune, drückt schön, und auch das Schlagzeug nimmt Schwung auf. Auch die Riffs werden interessanter. „Parasites (Of The State)“ drückt wieder drauf und enthält ein passendes Thema. Der Sänger singt sich trotzig allen Frust von Leib und Seele, und das macht den Song gut. Schnell und treibend kommt er rüber, und die aggressive Art lädt geradezu zum Nachdenken über etwaige „Parasiten“ ein. Und dann kommt der Gerichtstag, nämlich im letzten Song „Judgment Day (End – A New Beginning)“. Ein ruhiger akustischer Ausklang des Albums.
Insgesamt ist „Age Of Calamity“ kein schlechtes Album. Es ist geprägt von harten Passagen, und die Texte können zum Nachdenken anregen. Nur musikalisch könnten SCEPTRE noch etwas drauflegen: Die Songs klingen teilweise etwas stereotyp. Daher 6 von 10 Punkten für ein interessantes Thema und eine größtenteils gelungene Umsetzung.
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