Für „Valor In Hatred“ wechselten Scent Of Flesh vom Label Black Lotus zu Firebox Recordings und googelt man nach eben diesem Musikverlag, findet man sich auf einer australischen Seite, die vollmundig den Vertrieb von auf Cds gepressten Dampfloksounds anpreist. Zwar findet sich auf dem zweiten Output der fünf Finnen keine Vertonung einer 3801 Robertson oder einer 3642 Bell, trotzdem preschen und stampfen sie in vergleichbarer Lautstärke durch die Landschaft wie die eisernen Gusseisenkolosse. Bei den doppelt gelagerten Vocals muss man unweigerlich an den Heissdampfgesang von Deicide denken, die Drums erschöpfen sich in einer Tonnen von Kohle verheizenden Prügelorgie à la Nile und die doppelachsige Gitarrenfraktion stampf bollernde Riffs en masse aus ihren Holzgeräten. Verknotet wird das Ganze mit zwei oder drei Waggonladungen Morbid Angel, Cannibal Corpse, etwas schnelleren SFU und einem spärlich besuchten Abteil Schwedendeath. Trotzdem gibt das kein billiges Plagiat altgedienter Stahlgiganten ab, sondern ist durchweg eigenständig, auch wenn die Eisenbahn hier keineswegs neu erfunden wird. Etwas blechern klingt dagegen die Produktion, die einen Tick lauter sein könnte. Aber bevor man sich ständig vor Angst in die Hosen macht, weil ja plötzlich ein 60-Tonner einen im eigenen Wohnzimmer plätten könnte, greife man doch besser zu Valor in Hatred.
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