SCARLATYNA waren mir bisher kein Begriff. Doch vielleicht kann der ein oder andere Progressive Metal-Fan sich noch an die Truppe aus Wetzlar erinnern, die Ende der 80er/Anfang der 90er einige Demos veröffentlichte, sich dann jedoch auflöste. Nun haben die vier Musiker wieder zueinander gefunden und eröffnen den zweiten Karriereanlauf mit der Compilation “Till The End”, die die sieben Tracks der beiden letzten Demos “Scarlet Ball” von 1991 und “Till The End” von 1992 enthält.
Ich weiß zwar nicht, warum sich die Band damals auflöste, doch nachdem ich mir “Till The End” zu Gemüte geführt habe, würde es mich nicht wundern, wenn Erfolglosigkeit der Grund gewesen ist. Denn zu hören gibt es sehr kraftlosen, eintönigen Progressive Power Metal, der sich zwar bei Weitem nicht als schlecht bezeichnen lässt und zeigt, dass die Musiker ihr Handwerk beherrschein, ansonsten jedoch recht wenig zu bieten hat. Die Stücke plätschern ruhig und gleichförmig vor sich hin, an Highlights fehlt es fast gänzlich, lediglich der Gesang lässt den Hörer ab und an aufhorchen – jedoch nicht durch seine Qualität, sondern seine ungewöhnliche Art, denn Sänger Chris J. Marino wechselt sehr abrupt zwischen tiefem cleanen Gesang und hohen opernartigen Vocals, die jedoch eher peinlich als gekonnt wirken. Lediglich die an KING DIAMOND erinnernden hohen Screams oder der giftig gekeifte, halb gesprochene Gesangspart in “The Tower” fallen positiv auf.
Für eine Kaufempfehlung reicht das jedoch noch lange nicht. Es ist zwar eine nette Idee, durch eine Compilation nach langjähriger Pause wieder auf sich aufmerksam zu machen, doch Interessierte sollten eher auf ein neues Album warten, als diese Veröffentlichung zu erwerben. Lediglich, wer die alten Klamotten SCARLATYNAs kennt und schätzt, jedoch nicht sein Eigen nennt, kann jetzt Abhilfe schaffen.
Kommentare
Sag Deine Meinung!