Scarecrow - Hangman

Meine Fresse, holterdiepolter! Die vier Finnen von SCARECROW können mit Fug und Recht behaupten, dass sie die legitimen Nachfolger der MISFITS sind. Nur eben schneller, räudiger und auch irgendwie authentischer. Denn wenn es alleine um die Optik geht, dann kommt der Gruselfaktor bei diesen Jungs ne Ecke besser rüber. Okay, das Make Up fehlt, aber dennoch, ein Blick auf die Homepage wird vermitteln was ich meine.

Rein musikalisch befinden sich die Jungs auf einem verdammten High-Speed-Level, welches mit ordentlich Rums und Bums dargeboten wird. Als sehr wild, schnell und mit der Attitüde eines Straßenköters kann die Horrorpunk-Mucke beschrieben werden. Sänger Jack 13 geht im dem Instrumentenwirrwarr Lautstärketechnisch zwar hin und wieder etwas unter, er grölt seine Vox allerdings ohne sich beirren zu lassen einfach durch. Vor allem die Gitarren und das Schlagzeug wissen zu gefallen und das geile Bass-Intro bei „I´m Not Ready To Die“ macht einfach nur Laune. Aber nicht nur dieser Song kann auf seine ganz eigene Art überzeugen. Die Stücke wie „Zombies“, „Gasmask Girl“ oder „London After Midnight“ haben durchaus ihren Reiz, vorausgesetzt, man steht auf diese Art von Musik. Ganz untypisch ist hingegen das Instrumental/Outro „The Light Of Tomorrow“, was wohl das Ende der Zombieherrschaft ankündigen soll.

Die Produktion ist genretypisch recht holprig und mit vielen Ecken und Kanten versehen. Es klingt einfach echt, so als ob sich die vier Mucker im Proberaum verschanzt hätten um dort ordentlich rumzulärmen. Wobei zu beachten ist, dass der Sound nicht mies ist, im Gegenteil, der Lautstärkeregler kann richtig aufgedreht werden, ohne, dass man Ohrenkrebs bekommt.

SCARECROW haben eine amtliche Scheibe hingelegt, von denen es vier Tracks auf das im Frühjahr kommende Album schaffen werden. Schön wäre es, wenn die Jungs im Rahmen der CD-Veröffentlichung schaffen würden, die heimischen Clubs hier in Deutschland zu beehren. Ein Besuch lohnt sich.