Scar Symmetry - Symmetric In Design

Review

Scar Symmetry haben sich im Jahre 2004 zusammengefunden, um Anfang 2005 ein Album zu veröffentlichen, das in seiner Qualität und Präzision so durchschlagend ist, dass es den Hörer fast schon erschreckt. Wie konnten die Schweden in dieser kurzen Zeit ein solches auf der einen Seite technisch versiertes, auf der anderen Seite emotionales Werk präsentieren? Gut, die Bandmitglieder sind keine gänzlich unbeschriebenen Blätter, fallen da doch Bandnamen wie Carnal Forge, Centinex, World Below, Theory In Practice, Mutant oder Altered Aeon, in denen sie hauptsächlich aktiv sind/waren. Doch schien wohl alles so schnell gegangen zu sein, dass sie noch nicht einmal eine eigene Website haben.
Der moderne Melodic Death Metal, den Scar Symmetry hervorragend meistern, steht ganz im Zeichen des Bandnamens. Dabei wird immer darauf geachtet, dass die brutalen Parts sich spiegelgleich mit den melodiösen, ja fast schon popigen Melodien abwechseln. Schwere Riffs und treibende Drums, zum Teil schon in der Fear Factory Stakkato-Manier, wechseln sich mit Gitarrensoli und perfekt eingesetzten Keyboardelementen ab, wie zu hören in dem sehr starken Song „Veil Of Illusions“. Nichts desto trotz steht bei dieser Formation Sänger Christian Älvestam im Mittelpunkt. Wie der Kerl zwischen saubrutalen Growls und sauberen, schüchternen, ja fast schon zerbrechlichen Gesangslinien hin- und herspringt, kann eigentlich nur auf Schizophrenie bei dem Kerl schließen lassen. Eine klasse Leistung eines sehr variablen Sängers, der dem Album seinen Stempel aufdrückt.
Dabei wird immer darauf geachtet, dass die Songs zwar leicht zugänglich sind, sich aber dafür umso länger im Ohr festsetzen. Parallelen zu Soilwork oder ein wenig Raunchy sind nicht zu überhören, doch wird zur Freude des Zuhörers zu keinem Punkt bloß kopiert. Leider „schwächelt“ dieses starke Werk zum Ende hin etwas (wenn man hier überhaupt von schwach reden kann) und bildet somit auch wieder eine symmetrische Struktur mit den ersten paar Sekunden des Openers „Chaosweaver“, bei dem alle Instrumente irgendwie und gleichzeitig einzusetzen scheinen, sich dann aber schnell zu einem klasse Song entwickeln.
Ergo: Viele Schweden machen Melodic Death, doch nicht jeder so gut. Sehr gute 8 Punkte für ein Album, das man unbedingt zumindest antesten sollte.

16.02.2005
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