Scalpture - Border Crossing (EP)

Review

SCALPTURE – eine weitere Newcomer-Band am breiten Horizont des Death Metal. Mit ihrer neuen EP „Border Crossing“ melden sich die Deutschen über Funk bei der Hauptbasis. Was gibt es zu berichten? Sperrfeuer der Drum-Artillerie, Splittergranaten in Form von pfeilschnellen Gitarrenriffs, schleppende Midtempo-Panzer-Divisionen und ein Kommandant Thorsten, welcher seinen Hass voller Inbrunst in Richtung feindlicher Linien brüllt.

Die Division SCALPTURE wurde im Oktober 2009 aus dem Boden gestampft und zelebriert seitdem brutalen und stimmigen Death Metal, der dem klassischen Weg folgt und Anleihen von Bands wie ASPHYX, HAIL OF BULLETS, ENTRAILS und DISMEMBER erkennen lässt, ohne dabei zu viel an Eigenständigkeit einzubüßen. Die Musik der Band rangiert größtenteils im wuchtigen Mid- bis Low-Tempo und wartet mit ausgefallen Ideen und einer Brachialität auf, welche den Feind erzittern lässt.

Im Intro gibt es die thementypischen Funksprüche und Maschinengewehrfeuer zu hören, bis das zweite Stück „Desert Storm“ mit schnellen Gitarrenriffs und tiefen Growls nach vorne prescht. Nach einigen Sekunden geht der Titel in solides Mid-Tempo über und im folgenden Refrain dominieren klirrende, fast Black Metal-artige Gitarren und ein angepisster Thorsten, der wiederholt „Desert Storm“ gen Orbit brüllt. Das letzte Drittel des Songs ist ein Nackenbrecher vor dem Herren. Ein brachiales, treibendes Schlagzeugspiel wird von fulminanten, melodischen Gitarrenriffs begleitet und im Endpart gibt es erneut auf die Mütze – bis „Desert Storm“ nach etwas über drei Minuten vom dritten Stück „Barrage“ abgelöst wird.

Auch dieser Titel bietet Gossenhauer zuhauf. Schnelle Riffgewitter wechseln sich mit ruppigen, groovenden Mid-Tempo-Knüpplern ab. Über drei Minuten und neun Sekunden gibt es durchgehend auf die Fresse und die beiden folgenden Stücke „Onwards“ und „Keiler“ stehen dem in nichts nach.

„Border Crossing“ ist eine überraschend gute Death-Metal-Dampframme geworden, die eine Viertelstunde an brachialer und frischer Todesblei-Kost bietet. Auch nach vielen Durchgängen machen SCALPTURE gewaltig Laune, so dass man sagen kann: „Border Crossing“ hat Langzeitwirkung. Und wie! Auf eine Wertung verzichte ich ob der kurzen Spielzeit der EP, doch lasst euch gesagt sein: Wenn SCALPTURE auf ihrem ersten Full-Length-Album genau so hochkarätige Death-Metal-Kost in petto haben, wird dieses eine Wertung im oberen Bereich absahnen. So muss ein erstes Lebenszeichen aussehen! Gut gemacht, SCALPTURE. Weiter so!

31.05.2015

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