Die schwedischen SAYYADINA sind, trotz beachtlicher Reputation im Underground, noch weitestgehend ein Geheimtipp. Inzwischen hat sich Relapse ihrer angenommen und veröffentlicht nicht nur ihre ersten beiden Alben neu, sondern dazu gleich noch das brandneue dritte Album der Stockholmer: „The Great Northern Revisited“. Hinter diesem sperrigen Titel verbirgt sich nichts geringeres als ein kleines Grindjuwel.
Zu behaupten, alle der sage und schreibe dreißig Stücke des Albums würden sich markant von einander unterscheiden wäre natürlich trotzdem Unsinn. Allerdings sind SAYYADINA verglichen mit Vorbildern wie BRUTAL TRUTH regelrecht abwechslungsreich. Vielleicht nicht unbedingt in Fragen der Songstruktur (Blast-D-Beat-Blast-Break-Blast oder umgekehrt), jedoch wechseln Sänger und Gesangsstile durchgehend, finden sich kleine Aufhorcher im Wust aus Chaos und warten die Gitarren mit einer für das Genre erfreulichen Vielfalt an verschiedenen Sounds und Effekten auf, um kleine Variationen in Klangfarbe und Stimmung zu erzeugen. Das sind für so lupenreinen Grindcore sinnvolle und erfreuliche Ergänzungen wie das wiederkehrende Introthema in „Retaliation“ und „Confrontation“, das dazu beiträgt, die sonst naturgemäß ziemlich unübersichtlichen Einzelstücke kohärent zu kontextualisieren.
„The Great Northern Revisited“ ist ein fünfunddreißigminütiger Kraftakt aus Geschwindigkeit, Gebrüll und Brutalität, verpackt in Grind, Hardcore und Crustpunk. Ziemlich anstrengend zwar, ist es doch schön kompakt und vor allem mitreißend. Grindcore par execellence!
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