Saxon - Into The Labyrinth

Review

Während das vorherige Album „The Inner Sanctum“ ehrlich gesagt völlig an mir vorbeigerauscht ist, habe ich „Lionheart“ aus dem Jahre 2004 – abgesehen von den unzähligen Klassikern der Altherrenriege um Frontmann Biff Byford – noch gut im Ohr und immer wieder mal im CD-Player rotieren. Ähnlich, und doch irgendwie anders, was eigentlich auf alle Alben der britischen Heavy-Metal-Legende SAXON zutrifft, klingt auch das mittlerweile 19. Studioalbum der Band. Denn auch auf „Into The Labyrinth“ vereint sich kompromisslos gespielter Heavy Metal mit eingängigem Blues- und Hard Rock zu einem homogenen Ganzen.

Dabei fahren die Engländer gleich mit dem Opener „Battalions Of Steel“ ein imposantes Stück Metall auf, das eine Band wie MANOWAR vor Neid erblassen lässt und die Krone in Hinsicht epischer Songs mehr als streitig macht. Auch ein bischen NIGHTWISH mit orchestralen Klängen und Choreinlagen hier und dort fehlen nicht, und so kann man zu Recht behaupten, dass es in der Geschichte der Band selten einen majestätischeren Song als diesen gegeben hat. Ähnlich überzeugend ist auch das vorab als Single veröffentlichte „Live To Rock“, das fortan im Live-Set sicherlich nicht mehr fehlen wird. Auch das kraftvolle „Demon Sweeney Todd“ lässt kaum Verschnaufpausen, bevor ein kurzes, stimmungsvolles Intermezzo („The Letter“) in die mächtige und dicht hinter dem Opener rangierende Bombast-Nummer „Valley Of The Kings“ übergeht.

So weit, so gut. Nach einem solchen Auftakt, und wären da nicht solche Durchhänger wie das ermüdende „Slow Lane Blues“, das vor sich her dümpelnde „Voice“, das austauschbare „Come Rock Of Ages (The Circle Is Complete)“ oder der völlig fehl besetzte Country-Song „Coming Home“, hätte ich locker die Höchstnote gezückt. Denn, wie zuvor erwähnt, gerade diese Tracks ruinieren den zutiefst königlichen Auftakt, vor dem ich mich verneige, denn auch die Produktion ist so, wie man sie sich für ein Stück Stahl wünscht: Kraftvoll und nicht zu glatt gebügelt.

„Into The Labyrinth“ ist ein gutes Album, aber definitiv kein Meilenstein. Allerdings – das muss gesagt werden – ist das, was SAXON auch nach über 30 Jahren immer noch auf die Beine stellen, deutlich besser, als so manch andere Veröffentlichung in diesem Genre.

04.01.2009
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