Saxon - Destiny

Review

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Als SAXON Anfang der Achtziger mit “Wheels Of Steel“, “Strong Arm Of The Law“, “Denim And Leather” und “Power And The Glory” einen Klassiker auf den nächsten folgen ließen, schien die Karrierekurve der Band steil nach oben zu zeigen. “Crusader“ und “Innocence Is No Excuse“ danach enthielten noch einige sehr gute Songs, es waren aber erstmalig leichte Abnutzungserscheinungen erkennbar. 1986 kam mit “Rock The Nations“ eine eher durchschnittliche Platte auf den Markt und nicht wenige Fans drehten der Band daraufhin den Rücken zu. Die daraufhin erfolgte Kurskorrektur hörte auf den Namen “Destiny“ und erschien 1988.

Im Rahmen der Neuauflagenserie der frühen SAXON-Alben kommt als letzes EMI-Album nun “Destiny“ zu neuen Ehren. Das Album wurde trotz zahlreicher richtig starker Songs ebenfalls eher zwiespältig aufgenommen, weil der Sound zu glattpoliert und somit weit entfernt von den Roots der Band war. Mit mehr als zwanzig Jahren Zeit zwischen erstmaliger Veröffentlichung und Re-Release hat sich der Blickwinkel auf “Destiny“ natürlich ein wenig geändert. Der große Kritikpunkt der Fans damals waren die sehr stark in den Vordergrund gemischten Keyboards. Darunter haben eigentlich sehr gute Nummern wie “Calm Before The Storm“, “Red Alert“, “Song For Emma“, die Ballade “I Can’t Wait Anymore“ oder das CHRISTOPHER CROSS-Cover “Ride Like The Wind“ enorm gelitten.

Es ist halt dieser Stilwechsel, weg vom rohen, energiegeladenen Heavy-Metal hin zu US-Radio-tauglichem Hard-Rock, der den Fans übel aufgestoßen ist. Sicher, unter dem Aspekt ist “Destiny“ kein Meilenstein in der SAXON-Diskographie. Auf der anderen Seite stimmt im Gegensatz zu dem Vorgängeralbum endlich das Songwriting wieder. Mit anderer Produktion und weniger Keyboards würden diese Songs sich auch auf einem der Klassiker gut machen, behaupte ich jetzt einfach mal. Denn Nummern wie eben “Calm Before The Storm“ leben genauso wie die älteren Stücke der Band von gutem Riffing, Biffs prägnanter Stimme und etlichen Ohrwurmrefrains. Von diesem Gesichtspunkt aus, ist “Destiny“ also kein wirklich schlechtes Album.

Auch die sechs Bonustracks gehen in Ordnung. Vor allem die Monitormixe von “For Whom The Bell Tolls“ und “Ride Like The Wind“ zeigen, wie die Platte ohne diese überladenen Keyboards hätte klingen können. Diese Versionen der beiden Songs kommen hier logischerweise, da kein finaler Mix, wesentlich roher und härter aus den Boxen und die Keyboards stehen dezent im Hintergrund. Qualitativ ebenfalls gut sind sowohl die drei Live-Tracks (“Broken Heroes“, “Rock The Nations“ und “Gonna Shout“), als auch der 12′-Mix der schönen Ballade “I Can’t Wait Anymore“. Bleibt also als Fazit zu sagen, dass “Destiny“ kein schlechtes Album ist und einen sicheren Platz in der zweiten Reihe der SAXON-Veröffentlichungen hat. Mit anderer Produktion hätte das vermutlich auch damals schon anders ausgesehen. Immerhin hat die Band zwei Jahre später auf “Solid Ball Of Rock“ eingesehen, dass ihnen der alte Stil wesentlich besser zu Gesicht steht, als polierter Radio-Hard-Rock.

31.01.2010

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