Saviours - Accelerated Living

Review

SAVIOURS aus Oakland, Kalifornien debütierten im Jahre 2006 mit ihrem Album „Crucifire“, das ein Bekenntnis an den schwarzen Heavy-Distortion-Schlick des schweren Doom-Rocks der siebziger und achtziger Jahre war. Es barg keinerlei innovative Soundentwürfe, ihre Songstrukturen waren schon immer schnörkellos und der Chorus fast immer durch den Tritt auf das Distortion-Pedal markiert, überzeugte aber durch ambitioniertes Songwriting und einen authentischen Vortragsstil. Dass sie sich ganz ihren Idolen SAINT VITUS und BLACK SABBATH verschrieben haben, versuchten sie noch nie zu verhehlen. Die dritte Platte „Accelerated Living“ dagegen enttäuscht über weite Strecken sowie in der Totalen der neun Songs.

Leider scheint es, als hätten SAVIOURS im Studio nicht gewusst, wie aus ihren Songideen Songs werden sollen, und als sei es ihnen ums Verrecken nicht gelungen, derartig auf den Punkt knallende, gemeine Supersongs daraus zu biegen, wie wir sie auf den fantastischen Vorgängern geliebt haben. Song follows song. Auf Dauer verbraucht sich die gekonnt inszenierte Zähigkeit der Combo, wenn etwa „Livin‘ in the Void“ oder „The Rope of Carnal Knowledge“ kaum mehr als die nostalgische Skizze eines Songs liefern, ja sogar wie ermüdeter Zitat-Metal wirken, der nicht genau weiß, was er will: Altvordere ehren, die Metal-Geschichte hörbar und für die Gegenwart nutzbar machen oder doch nur stoisch auf der Stelle treten? Auch „Apocalypse World Split“ ergeht sich viel zu selbstgefällig in der rhythmisch verschleppten Schwermut, klingt nach einem reißfest vernähten Flickenteppich aus zerzaust-ranzigen Riffs.

Das Ganze ist etwas zu überreferentiell und klingt die ganze Zeit nach irgendwas anderem. Macht zwischendurch Spaß, drängt sich aber emotional nicht gerade auf. Hervorragend sind hier – das muss man dem Gitarren-Duo Reinhardt/Barrer schon lassen – nur die Soli-gegen-Riff-Schlachten, die einigen Stücken wenigstens ein bisschen Dramaturgie vermitteln können, eine nette, kurzweilige Rock-Konversation. Es fehlen die richtig starken Riffs und Hooks. Etwas, das mitreißt, das bleibt und in das man sich einhaken kann, oder in das man sich fallen lassen kann. Allzu oft wird ins Nichts geknattert und der Hörer ist raus aus dem Fluss.

26.11.2009

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