In der Bandhistorie der US-Metaller SAVATAGE waren die ersten Jahre der 90er mit wohl Abstand am aufregendsten und ereignisreichsten: Nachdem der Band mit „Hall Of The Mountain King“ und „Gutter Ballet“ endgültig der Durchbruch gelang, veröffentlichten SAVATAGE ein Album nach dem anderen: „Streets: A Rock Opera“ 1991, „Edge Of Thorns“ 1993, „Handful Of Rain“ 1994, „Dead Winter Day“ 1995. Leider wurde diese Phase jedoch auch durch ein mehr als trauriges Ereignis überschattet: Den Tod von Bandgründer und Gitarrist Criss Oliva durch einen Autounfall im Oktober 1993. Ihm wurde schließlich „Ghost In The Ruins – A Tribute To Criss Oliva“ gewidmet – eine Sammlung von Live-Tracks, die bei verschiedenen Shows in den USA Ende der 80er aufgenommen wurden und zugleich die einzige Veröffentlichung, auf der Criss Oliva live an der Gitarre zu hören ist.
Erstaunlich ist dabei, dass die Titel zwar bei verschiedenen Konzerten aufgenommen wurden, auf dem Album jedoch qualitativ und auch in Sachen Stimmung absolut wie aus einem Guss daher kommen, sodass man fast den Eindruck bekommt, ein komplettes Konzert anzuhören, lediglich die nicht ineinander greifenden Übergänge erinnern daran, dass man nur einzelne, aneinander gereihte Songs hört. Die dargebotenen Titel entstammen den Alben „Sirens“, „The Dungeons Are Calling“, „Hall Of The Mountain King“ und „Gutter Ballet“, also fast allen der Bandklassiker, dementsprechend lässt die Setlist dieses Werkes besonders für Fans früher SAVATAGE absolut keine Wünsche offen. Auch verleiht die Tatsache, dass „Ghost In The Ruins – A Tribute To Criss Oliva“, auf dem ausschließlich Jon Olivas Stimme zu hören ist, im selben Jahr wie „Live In Japan ’94“, auf dem bereits Zak Stevens hinterm Mikro stand, erschienen ist, diesem Album einen besonderen Old-School-Anstrich und kann fast als eine Art abschließende Compilation zum härteren, metallischen ersten Jahrzehnt der Bandgeschichte gesehen werden, bevor sich SAVATAGE vermehrt orchestralen, Rockopern-artigen Kompositionen widmeten.
Fans der „alten“ SAVATAGE sollten dieses Live-Album also auf jeden Fall Teil ihrer Sammlung nennen können und wer das Original nicht bereits im Regal stehen hat, kann bei dieser Wiederveröffentlichung, die zusätzlich zwei Bonus-Tracks sowie Linernotes von Jon Oliva enthält, nichts falsch machen.
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