Savage Master - Those Who Hunt at Night

Review

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Die Herrin des Heavy-Metal-Dungeons und ihre maskierten Schergen sind zurück. SAVAGE MASTER beglücken den hungrigen Underground dieser Tage mit ihrem vierten Langspieler „Those Who Hunt at Night“ und legen ihre bisher wohl ausgereifteste Darbietung aufs verklebte Parkett.

SAVAGE MASTER sind nachtaktiv

Revolutionäre Änderungen an ihrem Sound haben SAVAGE MASTER natürlich nicht vorgenommen. Auffällig ist aber, dass die Polter-Truppe aus Kentucky gar nicht mehr so arg poltert wie noch auf „Myth, Magic and Steel“. So überrascht der Opener und quasi Titeltrack „Hunt at Night“ mit Synthesizer-Intro und offenbart eine im Vergleich zum Vorgänger ausgewogenere, etwas sauberere Produktion, die zwar weit weg von modernem Schnickschnack ist, für die sich JUDAS PRIEST in den 80ern aber sicher auch nicht geschämt hätten.

Auch Frontfrau und passionierte Schiefsängerin Stacey Savage trifft diesmal gefühlt etwas häufiger die Töne als anno dazumal. Klar, die Dame überzeugt nach wie vor mehr durch Enthusiasmus und Eifer denn durch technisches Können und wer eine ähnlich oldschoolige Band sucht, die primär von der überragenden Leistung ihrer Sängerin getragen wird, gibt sich dann doch lieber die aktuelle TOWER. Diese rohe, energetische und manchmal eben auch etwas schiefe Darbietung macht aber einen guten Teil des Charmes von SAVAGE MASTER aus und verleiht der ganzen Angelegenheit eine rotzige Power, die einfach Laune macht.

Ein weiterer Teil des Erfolgsrezeptes sind natürlich die Songs; und hier geben sich die Amis kaum eine Blöße; besonders auf der ersten Albumhälfte reiht sich zwischen NWoBHM-Reminiszenzen und schmuddeligem US-Metal à la W.A.S.P. Hit an Hit. Das bereits erwähnte „Hunt at Night“ ist ein klassischer Live-Stampfer im Stile von PRIEST-Gassenhauern der Marke „Living After Midnight“ und „You’ve Got Another Thing Coming“. „Eyes Behind The Stars“ wiederum punktet mit melodischen Leads und einem Refrain, dessen punkige Note auch im weiteren Verlauf des Albums immer wieder durchschimmert.

Bei „Rain of Tears“ etwa treffen RUNNING-WILD-Gitarren auf einen MISFITS-Chorus und das treibende „Spirit of Death“ legt sogar noch mal eine ordentliche Schippe Punk und Straßendreck oben drauf. Mit „A Warrior’s Return“ wird es dann dem Titel gemäß erstmal etwas langsamer und epischer, bevor man sich daraufhin wieder überwiegend im Mid- und Uptempo-Bereich aufhält. Die Stücke der zweiten Albumhälfte sind wie gesagt nicht ganz so unverschämt eingängig wie die der ersten, starker Oldschool Heavy Metal wird hier aber trotzdem geboten und besonders „Queen Satan“ tut sich abwechslungsreich zwischen Doom und energetischem Schweinerock hervor.

Trotz Detailverbesserungen eigentlich alles beim Alten

Fans der bisherigen Veröffentlichungen von SAVAGE MASTER werden es leicht haben, denn auch wenn bei „Those Who Hunt at Night“ etwas Finetuning vorgenommen und insbesondere die Produktion und der instrumentale Unterbau ein wenig aufpoliert wurden, so ist doch grundsätzlich alles beim Alten geblieben.

Sprich, wer grundehrlichen Heavy Metal der alten Schule mit eingängigen Mitgröl-Refrains sowie einer gehörigen Portion Dreck liebt und sich auch am immer noch nicht besonders virtuosen Gesang von Stacey Savage stört, kann hier absolut bedenkenlos zugreifen. Für dieses Klientel dürfte „Those Who Hunt at Night“ mit Sicherheit als das bisher stärkste Album der Amis durchgehen. Und selbst für jene, die nicht bis zum Hals im Underground stecken, dürften SAVAGE MASTER immer interessanter werden, ziehen Hitpotential und gutes Songwriting doch inzwischen mit dem sympathischen Kauzfaktor gleich.

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28.07.2022

"Musik hat heute keinen Tiefgang mehr." - H.P. Baxxter

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4 Kommentare zu Savage Master - Those Who Hunt at Night

  1. Lysolium 68 sagt:

    Was für ein geiles Video ist das denn! 😍

  2. ultra.silvam sagt:

    Da kennt wohl jemand Savage Master nicht, bzw. hat noch nie einen Live Auftritt gesehen. 😉

  3. Lysolium 68 sagt:

    Ich weiss ich bin unwürdig.🌈

  4. Vlad_the_Impala sagt:

    Ich wollte einfach nur mal spaßeshalber für 1 bis 2 Songs reinhören… und blieb bis zum Ende, mit einem zufriedenen Grinsen.
    Diese Songs machen mal richtig Bock. 🙂
    Und diesen Retro-Sound finde ich hier auch recht gut umgesetzt, auch wenn dieser premanente Mono-Spring-Reverb-Effekt auf ihrer Stimme schon irgendwann beginnt zu nerven.
    Aber.. es war eben damals so.. Herunterregeln war einfach keine Option. (oder so)