Drei Jahre ist es her, dass das Quartett SAUL aus Iowa sich mit ihrem Debüt “Rise As Equals“ anschickten, die Bühnen der Welt zu erobern. Hierzulande noch ein relativ unbeschriebenes Blatt, wird die Band inzwischen gerne mit Größen wie ARCHITECTS, GODSMACK oder THREE DAYS GRACE verglichen. Wie weit hält das Nachfolgealbum “This Is It… The End Of Everything“ diesen Vergleichen stand?
Ein Schritt aus dem Schatten
War auf dem ersten Album der Einfluss des beim Songwriting beteiligten David Draiman von DISTURBED noch sehr deutlich zu hören, ist dies hier schon anders. Auch wenn auf Album Nummer zwei zum Beispiel in “More Of The Same“ gerade in der Anfangspassage ein hörbarer Anklang an DISTURBED da ist, hat sich der Sound von SAUL weiterentwickelt. Die Band greift öfter auch einmal in die Synthie-Kiste und probiert sich auf diesem Album nach eigener Aussage auch ein bisschen aus.
Leider sind damit aber auch ein guter Anteil der Zwischentöne flöten gegangen, die Songs wie “Brother“ oder “Rise As Equals“ das Quäntchen Extra verliehen haben. Songs wie “No Mercy“ oder “Behind These Eyes“ wirken schon fast zu brav. Der Sound stimmt, die Riffs sind fett, alles passt, aber die Songs kommen viel zu gebügelt daher. Wohingegen ein “Jack&Jill“ wieder zu überraschen vermag, hämmert er sich doch mit ungewöhnlichem Beat, schrägen Lyrics und teils sanftem Flüstergesang, teils aggressiven Shouts aus den Boxen direkt in den Gehörgang.
Thematisch befasst sich das Album damit, dass die Gesellschaft seit der Coronaquarantäne schlimmer denn je an Handy und Social Media klebt und es dringend nötig wäre, im Hier und Jetzt den Moment zu leben und sich auszutauschen, statt nur virtuell zu existieren.
Wechselbad der Gefühle mit SAUL
Einerseits fehlen “This Is It…The End Of Everything“ ein paar Ecken und Kanten, zum Teil kommen die Songs einen Tick zu gefällig und glatt rüber. Auf der anderen Seite ist das Album rund und harmonisch, ein Song greift in den anderen, und selbst nach mehreren Durchläufen hört man die Scheibe gerne nochmal. Also, eigentlich gar nicht so viel falsch gemacht, oder?
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