Satyricon - The Shadowthrone (Re-Release)

Review

Galerie mit 20 Bildern: Satyricon - Tons Of Rock 2019

Nachdem das frisch verbrüderte Duo Frost (Drums) und Satyr (alle anderen Instrumente) im Frühjahr 1994 sein Debüt “Dark Medieval Times” von der Leine gelassen hatte, schob es den Nachfolger “The Shadowthrone” innerhalb atemberaubender sechs Monate nach. Bereichert um Tausendsassa Samoth (hauptsächlich EMPEROR, aber auch ARCTURUS, GORGOROTH und viele mehr), der an Gitarren und Bass aushalf und eine schier besessene Kreativität konnten SATYRICON qualitativ im Vergleich zum Erstling sogar beachtliche Fortschritte verzeichnen. So entstand erneut ein wegweisender Klassiker mit Epochenwirkung.

SATYRICON auf kreativen Hochtouren

Dabei ist “The Shadowthrone” deutlich anders als “Dark Medieval Times”. Zunächst wurde die Produktion deutlich differenzierter angegangen: Erstmals hört man die unglaublich präzise Fußarbeit von Wunder-Drummer Frost so richtig prägnant. Doch auch die übrige Musik ist deutlich aufgeräumter gespielt, zudem hat Satyr in Sachen Songwriting offensichtliche Fortschritte gemacht. Allein die Schärfe des Eröffnungs-Doppels “Hvite Krists Død” und “In The Mist By The Hills” geht sofort in die Gliedmaßen über. Dabei gingen SATYRICON deutlich weniger folkig zur Sache als noch auf dem Erstling. Zugute kam das den Riffs.

Diese sollten sich als äußerst einflussreich erweisen. Die Rhythmik, die gerade einen Song wie “In The Mist By The Hills” so unwiderstehlich macht und ihn wirken lässt wie einen tänzelnden Troll, sollte auch TAAKE noch maßgeblich begeistern. Die flächigen Synthies, die erhabene Epik und das düster-folkloristische Element in weiteren Perlen wie “Vikingland” und “Dominions Of Satyricon” – all das erfährt unter dem Banner “Medieval Black Metal” gerade mit hervorragenden Bands wie DARKENHÖLD oder STORMKEEP ein Revival. Das Album ist trotz ausladender Geschichtenerzählerei straffer inszeniert als sein Vorgänger, der an einigen Stellen noch etwas unbeholfen Part an Part reihte und zeigt SATYRICON auf einem ersten Höhepunkt ihres Schaffens. In der Frühphase der Band sollte nur der unvergleichliche Nachfolger “Nemesis Divina” noch stärker werden.

“The Shadowthrone” ist Pflicht für Black-Metal-Fans

“The Shadowthrone” ist nun wie “Dark Medieval Times” ein zurückhaltendes Remaster zuteil geworden. Zudem wurde für die Neuauflage, die es als CD, Vinyl oder Vinyl-Box zusammen mit dem Debüt gibt, ein neues Cover Artwork des norwegischen Künstlers Harald Sohlberg ausgesucht. Das ist sicherlich Geschmackssache. Letztlich stört es die atmosphärisch von vorn bis hinten einnehmende Musik des Klassiker-Albums in keinster Weise. “The Shadowthrone” kennt nur ein Fazit: Augen zu, treiben lassen, genießen.

21.05.2021

Redakteur | Koordination Themenplanung & Interviews

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1 Kommentar zu Satyricon - The Shadowthrone (Re-Release)

  1. Watutinki sagt:

    Für mich das eindeutig beste Album der Band. Nemesis Divina mag rein technisch gesehen natürlich noch mal ein großer Schritt nach vorne gewesen sein, aber Satyricon haben darauf eher einzelne Hits fabriziert. Also homogenes Album, welches einen auf eine Reise, auf einen Tripp mitnimmt, taugt Nemesis Divina nicht. Das ist auf The Shadowhtrone dagegen in Perfektion gelungen.

    Das neue Cover passt für mich überhaupt nicht. Ich verbinde mit The Shadowthrone etwas aus dem dunklen Mittelalter. Das hier verwendete Cover ist dagegen absolut beliebig, hätte wohl eher zu einer Akustik Session von Empyrium gepasst. Und musikalisch höre ich mir nie remasterted Zeugs an, außer ich mag die Produktion des Oriignals nicht, was ich so aber noch nie erlebt habe.