Satyricon - Rebel Extravaganza

Review

Die meisten von euch wissen, daß es bereits im Vorfeld der Veröffentlichung von „Rebel Extravaganza“ einigen Wirbel gab. Die großspurige Ankündigung vom richtungsweisenden modernen Black Metal Album fanden nicht bei jedem Fan ein offenes Ohr. Ich will jetzt allerdings nicht das neue Werk mit den vergangenen CDs vergleichen, alleine schon deswegen, weil sich bis jetzt noch keine CD von Satyricon in mein Regal verirrt hat, obwohl ich die Songs ganz gerne höre. Dies ändert sich leider bei „Rebel Extravaganza“. Vielleicht liegt es an der „modernen“ Ausrichtung der Musik, die mich nicht so ganz überzeugen kann. Überhaupt frage ich mich, warum die CD vom Label als moderner Black Metal bezeichnet wird. Alleine die Tatsache, daß artfremde Stilmittel eingebaut wurden, kann dieses durchschnittliche Album nicht zum moderenen oder gar richtungsbestimmenden Meilenstein des Black Metal machen. Es drängt sich gar das Gefühl auf, daß dieses Album, wenn es denn von einer Newcomerband stammen würde, keinen Blumentopf, geschweige denn die Aufmerksamkeit von Nuclear Blast, gewinnen könnte. Die Kreativität drückt sich dadurch aus, daß gewöhnliche Riffs und Songstrukturen durch „leichte“ Korrekturen an den Gitarren auf modern getrimmt wurden und der Gesang nun blechern und kratzend klingt. Wer sich also schon über Gorgoroths „Destroyer“ geärgert hat, wird sich hier wieder von der „Modernisierung“ des Black Metal angepisst fühlen. Wenn man von den exzellenten musikalischen Fähigkeiten der mitwirkenden Musiker mal absieht (wobei ich mal vermute, daß dieser Trance Musiker und die Musical Sängerin auch ihr Handwerk verstehen), welche die – wie auch immer vorhandene – Qualität der Songs sichern, hat das Album recht wenig zu bieten. Mich kann der Rebel Satyr mit seinem Versuch, die Richtung des Black Metal vorzugeben, nicht überzeugen. Auch wenn Satyricon eigentlich ordenliche Musik machen (gemacht haben ?), haben sie sich jetzt wohl ein wenig zu weit aus dem Fenster gelehnt. Da es in letzter Zeit einige Black Metal Veröffentlichungen gab, und zwar von Bands, die nicht den Anspruch haben, allen anderen zeigen zu müssen, wie Black Metal zukünftig auszusehen hat, fällt es mir nicht weiter schwer, „Rebel Extravaganza“ wieder aus dem Player zu nehmen, und mich durch Marduk oder Setherial einer glänzenden Zukunft des Black Metal versichern zu lassen.

26.01.2000
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