Satyra - Una Giornata Con'I Lego

Review

Es gibt Platten, die nerven hier und da ein wenig. Dann gibt es wiederum Alben, die etwas mehr auf den Geist gehen. SATYRA jedoch sind anders, deren Verbrechen in Form von „Una Giornata Con’I Lego“ geht mir schlicht und einfach auf den Sack. Eine Schülerband auf Drogen würde das sicherlich auch nicht besser hinbekommen, wirklich.

Wo fangen wir an? Ja, das Cover! Nun, eigentlich bin ich ja selbst gegen Oberflächlichkeiten, aber ernsthaft, diese ganze Lego-Geschichte wirkt weder witzig noch kultig, sondern einfach nur dämlich. Und nein, mit Playmobil wäre die Umsetzung sicherlich auch nicht besser. Da hätten sich die italienischen Spaßvögel (oder Legoländer?) doch was anderes einfallen lassen sollen.

Doch man soll ja nicht nach der Verpackung urteilen, schließlich zählt ja der Inhalt. Ja, wenn der nur gehaltvoller wäre! SATYRA lärmen, und das im wahrsten Sinne des Wortes! Echt, so einen Krach habe ich schon ne Weile nicht mehr zu Ohren bekommen. Irgendwo in der Schnittmenge aus Crust-Punk, Metal und Hardcore liegt der gewöhnungsbedürftige Sound der Gruppe, bei welchem sich mir die Zehennägel aufrollen. Einfachste rotzige Riffs, schräge und teils wirre Soli, straightes und blechernes Gekloppe, teils seltsam platzierte Breaks, pseudo-experimentelle Versatzstücke und dann noch der heisere Schreihals von Sänger, das alles im Einklang ist schon wirklich hart. Hier und da muß man zwar anerkennend zugeben, dass SATYRA sicherlich keine absoluten Nichtskönner an ihren Instrumenten sind, gerade der Bassist scheint wirklich fit zu sein, aber das Gesamtergebnis ist einfach nervtötend. Da helfen auch die wenigen guten Ideen nicht viel. In Sachen Sound musste ich zwangsläufig an Polterabend denken, hier kann man wirklich schon von einer Un-Produktion sprechen.

„Una Giornata Con’I Lego“ ist musikalisch recht holprig, wirkt unausgegoren und klingt stumpf. Ich glaube nicht, dass so was irgendjemand braucht. Zwei Punkte bekommen SATYRA trotzdem: Wenn die Band statt wüst zu Hämmern mal langsam groovt klingt, ist es nicht ganz so übel, da zeigen sich auch mal annehmbare Ansätze. Im Zweifelsfall würde ich aber definitiv eher Lego empfehlen.

19.12.2006

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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