Satoria - Where Loyalties Lie

Review

SATORIA ist eine Metalcore-Band aus Australien, die mit ihrem Debütalbum „Where Loyalties Lie“ ihre musikalische Visitenkarte abgibt. Auf der steht zwar „Einflüsse von OPETH, KILLSWITCH ENGAGE und DREAM THEATER“, ob die Newcomer diesen Vorbildern jedoch gerecht werden, müssen sie erst beweisen.

Pompöse Soundteppiche, knalliges Doublebass-Geballer und leise Klavier-Passagen: So klingen SATORIA. Dass sie zum Teil progressiv zu Werke gehen, zeigt der Song „Insurrection“, dessen frickelige Lead zu Synthesizerklängen und der sphärische Break etwas an SCAR SYMMETRY erinnert. Allerdings könnte das Ganze ruhig etwas härter sein. Und hier sind wir schon beim größten Knackpunkt des Albums.

Zum Teil kommen SATORIA nämlich sehr handzahm daher. Durch die nach Panflöten klingenden Synthesizer und die Akustikgitarre in „Godspeed“ könnte ich mir die Band auch in einer deutschen Fußgängerzone vorstellen. Im Track „Slumbers“ wird das Piano erst sehr spät durch die Gitarren abgelöst, bis dahin sind wahrscheinlich viele Hörer eingeschlafen.

Es fehlt eben der Knalleffekt, obwohl es die Neulinge vom pompösen Sound her auch mit großen Bands aufnehmen könnten. Nur übertreiben es die fünf Jungs häufig, so dass viele der guten Melodien im Harmoniewust einfach unter gehen. Andere Bands wie THE DEVIL WEARS PRADA zeigen, dass sich Bissigkeit und Streicher-Synthies nicht ausschließen müssen. Von der Song-Dynamik einer Band wie OPETH ganz zu schweigen, auch wenn SATORIA ihnen hörbar nacheifern. Der Abschlusssong „Where Loyalties Lie“ zum Beispiel bringt in über elf Minuten einen Break nach dem anderen unter, dazu Orgel-Passagen und nach Mittelalter klingende Parts. Leider wirkt das Lied mangels Dramaturgie eher langweilig als spannend.

SATORIA haben mit „Where Loyalties Lie“ ein annehmbares Debütalbum in Eigenproduktion auf die Beine gestellt, das einige nette Melodien und fette Riffs zu bieten hat, häufig aber übers Ziel hinausschießt. Für Metalcore-Fans mit Hang zu pompösen Klangteppichen.

11.06.2010
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