Sathanas - Necrohymns

Review

SATHANAS aus Pennsylvania verdienen sich dieses Jahr ihr Abzeichen für 30 Jahre Mitgliedschaft in der Hartwurst-Innung. Das Trio bewirtschaftet immer noch den gleichen Laden wie 1988, hat ihm hin und wieder aber einen frischen Anstrich verpasst. „Necrohymns“ ist die aktuellste Farbschicht und bietet einmal mehr schwarzmetallisch angehauchten Thrash Metal.

30 Jahre SATHANAS – 30 Jahre in der Hölle!

In einer guten halben Stunde holzen sich die Jungs durch die Hölle und zurück. Ein Blick auf die Tracklist lässt erahnen, dass SATHANAS ihren Sonntag nicht brav in der Kirche verbringen: „At The Left Hand Of Satan“, „Of Wrath and Hellfire“, „Throne of Satan“ und andere klassische Songtitel aus dem Zufallsgenerator wie „Raise The Flag Of Hell“ sprechen eine deutliche, für den ein oder anderen aber vielleicht etwas zu stumpfe Sprache.

Aber stumpf ist ja bekanntlich trumpf. Musikalische Innovationen müssen ja auch nicht immer sein. Die Fraktion, die gerne alte Tapes aus den späten Achtzigern herauskramt, als der extreme Metal noch in seinen Kinderschuhen steckte, bekommt hier neuen Hörstoff von echten Zeitzeugen.

Preise wird „Necrohymns“ nicht gewinnen…

Für diese Zielgruppe ist „Necrohymns“ aber vielleicht zu glatt produziert. Mal abgesehen davon, dass das Schlagzeug stellenweise viel zu laut ist, besitzt das Album aber dennoch einen gewissen Charme, der sich möglicherweise aber nur Freunden stumpfer Mitnick-Riffs erschließt. Nicht so ruppig wie USURPER und nicht so brutal wie ACHERON bieten SATHANAS mit Necrohymns eine unterhaltsame halbe Stunde gefälliger Musik, die man dank der eingängigen Texte (siehe oben) auch noch mit zwei Litern geklautem Messwein intus mitgröhlen kann.

Über die groovigen Thrash-Riffs legen sich MAYHEMeske Melodien, von denen einige tatsächlich im Ohr hängen bleiben. Die hat man zwar auch schon zig mal gehört, aber das es hier nicht um überschäumende Kreativität geht, sollte jedem Leser dieser Rezension inzwischen klar sein.

… ist aber durchweg solide!

SATHANAS mögen mit dieser Platte nicht einmal den vielzitierten Blumentopf gewinnen, aber es ist gut zu wissen, dass solche Bands immer noch irgendwo da draußen verlässlich ihre Kreise ziehen und mit ihren Höllenfürst-Gedenk-Songs wahrscheinlich schon mehr kleine Mädchen erschreckt haben als es andere Bands, die sich eher auf Nietzsche-Zitate und spirituelle Motivationssprüche aus der Brigitte verlassen je schaffen werden.

09.07.2018
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